Die Fichte ist Baum des Jahres 2017

Bis Ende der 1970er Jahre war die Fichte der Lieblingsweihnachtsbaum der Deutschen

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„Willst du den Wald vernichten, pflanze nichts als Fichten!“ Über keinen anderen Baum wird in Fachkreisen so viel diskutiert wie über die Fichte. Foto: depositphotos.com@mcgphoto

Bis Ende der 1970er Jahre war die Fichte der Lieblingsweihnachtsbaum der Deutschen.

Erst die Nordmanntanne grub ihr Anfang der 1980er das Wasser ab. Jetzt erhielt die Fichte eine besondere Auszeichnung: Sie wurde Baum des Jahres 2017.

„Willst du den Wald vernichten, pflanze nichts als Fichten!“ Über keinen anderen Baum wird so viel gestritten wie über die Fichte. Geschätzt als wichtigste forstliche Einkommensquelle, steht die Fichte andererseits für artenarme und besonders naturferne Forstwirtschaft.

In nur wenigen Regionen Deutschland wächst sie von Natur aus und wäre – ohne den Einfluss des Menschen – eine regional sehr begrenzt vorkommende Waldbaumart.

Andererseits ist die forst- und holzwirtschaftliche Bedeutung der Fichte nach wie vor groß.

„2016 wurden in Deutschland rund 26 Millionen Kubikmeter Fichtenholz eingeschlagen. Das ist die Hälfte des in Deutschland geernteten Holzes“, erklärt Forstreferendar Sebastian Spatz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt.

Kulturgeschichtlich kommt man an der Fichte ohnehin nicht vorbei. Die einfachsten und gröbsten Gegenstände vom Kochlöffel bis zum Dachstuhl sind aus Fichte. Und auch die wertvollsten: Das Deckenholz der berühmten Stradivari-Geigen aus dem 17. Und 18. Jahrhundert ist aus Fichtenholz mit besonders engen Jahrringen gefertigt.

Für Cellos und Gitarren wird heute noch Fichte verwendet. Zudem enthalten Fichten ätherische Öle und Harze. In der Küche oder für heilpflanzliche Anwendungen werden vor allem die Maitriebe verwendet. Aus Ihnen kann Fichtentee oder Fichtensirup hergestellt werden.

Ein Fichtenbad beispielsweise soll bei Rheuma, Ekzemen, Gicht oder Akne für Linderung sorgen.

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