Wer war Robert von Welz?

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Mitten in der historischen Altstadt Würzburgs bietet die hiesige Universität renommierten Wissenschaftlern aus aller Welt die Möglichkeit, kostengünstig zu wohnen. „Welzhaus“ nennt sich das 1777 in der heutigen Klinikstraße 6 errichtete Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Juliusspital, heute Klinikum Würzburg Mitte. Einst war hier die private Augenklinik des Mediziners Robert von Welz untergebracht. Ab 1832 studierte dieser in Würzburg zunächst Naturwissenschaften und später Medizin.

Wie das Würzburger Stadtarchiv berichtet, befasste sich Robert von Welz in seiner 1841 erschienenen Dissertation mit den Gesundheitsvorschriften des griechischen Arztes Asklepiades. Dem Archiv des Würzburger Juliusspitals zufolge gehörte der junge Arzt nach seiner Promotion für drei Jahre zu den Assistenten des renommierten Würzburger Mediziners Karl Friedrich von Marcus. Nach diesem ist die Marcusstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs benannt.

Der Würzburger Medizinhistoriker Dr. Andreas Mettenleiter fand bei seinen Recherchen über das Juliusspital heraus, dass Robert von Welz ein äußerst vielseitiger Arzt war. So entwickelte er 1847 einen „Schwefel-Äther-Apparat“, den Drehermeister Franz Sebastian Gerster für ihn fertigte. Cajetan von Textor, damals Oberwundarzt am Juliusspital, begann, das Gerät zu erproben. Und war nach drei Monaten des Lobes voll. Bei 80 größeren Operationen habe sich der Schwefel-Äther-Apparat „als höchst zweckmäßig“ bewährt. Fast immer sei es gelungen, die Patienten dadurch völlig empfindungslos zu machen.

Ab dem Jahr 1855 beschäftigte sich Robert von Welz laut Mettenleiter in seinen Vorlesungen mit ophthalmologischen Problemen. 1857 erwarb er das staatliche Gebärhaus in der Würzburger Wallgasse, wo er seine Augenklinik unterbrachte. Später zog die Einrichtung in die Klinikstraße 6 um. Testamentarisch stellte Welz seine Augenklinik der Würzburger Hochschule zur Verfügung. Die eröffnete hier 1879 die universitäre Augenklinik.

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