Wasser, das heilt … ?

Ernährungswissenschaftler Professor Andreas Hahn weiß zu unterscheiden

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„Wässer sehen auf den ersten Blick alle gleich aus. Doch das täuscht“, so der Verein Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen¹. Durch ihre spezielle Kombination von Inhaltsstoffen könnten einige Wässer positiv auf die Gesundheit wirken und gelten deshalb als Arzneimittel. Was macht aber ein „Heilwasser“ aus? „Seine spezifische Mineralisierung hat vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkungen, die – und das ist entscheidend – wissenschaftlich nachgewiesen sind“, erklärt Professor Andreas Hahn Leiter vom Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung an der Leibniz Universität Hannover. Davon unterscheide, sich natürliches Mineralwasser.

„Dabei handelt es sich um unterirdische, vor Verunreinigung geschützte Wasservorkommen. Mineralwasser ist ein natürliches Lebensmittel, das nicht aufbereitet wird. Es hat einen konstanten Mineralstoffgehalt und ist amtlich zugelassen.“ Quellwasser wiederum sei natürliches Mineralwasser, „aber nicht amtlich zugelassen“. Hier müsse das Wasservorkommen nicht geschützt sein. „Augen auf“ gilt beim Tafelwasser. Dem Wissenschaftler zufolge handelt es sich nicht um ein natürlich vorkommendes Produkt. „Es ist ein Gemisch aus verschiedenen Wasserarten und anderen Zutaten wie Trinkwasser, Meer- und Mineralwasser, Natursole, Mineralstoffe oder Kohlensäure. Ähnlich sieht es mit unserem Leitungswasser aus. Hier handelt es sich um Oberflächenwasser und/oder Grundwasser. Bei seiner Aufbereitung sind technische Verfahren und chemische Hilfsstoffen erlaubt.“

Aber zurück zum Heilwasser: Zurzeit gibt es laut einer Mitteilung von Deutsche Heilbrunnen 25 verschiedene Heilwässer, die aus natürlichen unterirdischen Quellen stammen. „Je nach Quellgebiet unterscheiden sich die Heilwässer in ihren Inhaltsstoffen und damit in ihrer Wirkung.“ Und diese können unserer Gesundung nutzen, ist der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftler aus Hannover überzeugt. „Sie unterstützen Stoffwechsel und Organfunktionen, etwa Säure-Basen-Haushalt, Magen und Darm, Galle und Bauchspeicheldrüse, Nieren und Harnwege.“ Bei bestimmten Krankheiten wie etwa einer Minderfunktion der Niere sollte man Vorsicht beim Genuss von Heilwasser walten lassen. Hahn empfiehlt im Allgemeinen eine tägliche Menge von etwa 1,5 Litern nicht zu überschreiten. Als begrenzte Kur sollten es ebenfalls nicht mehr als 1,5 bis 2,5 Liter pro Tag sein.

Quelle:
¹www.heilwasser.com

www.nutrition.uni-hannover.de

Mit Heilwasser gegen Zivilisationskrankheiten: Bei Diabetes mellitus Typ 2 empfiehlt Professor Hahn magnesiumreiches Heilwasser. Leidet man an Osteoporose, sollte es calciumreich sein. Beim Reizdarmsyndrom sei sulfatreiches Heilwasser angeraten.

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