Waldmeister maßvoll genießen

Hauptwirkstoff Cumarin kann Kopfschmerzen und Benommenheit verursachen

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Foto: ©depositphotos.com/@photooasis

Der Waldmeister ist eine seit Jahrhunderten bekannte Pflanze. „Er dient in erster Linie als Würzmittel für Bowle und Speiseeis“, sagt Dr. Johannes Mayer von der Würzburger Forschergruppe Klostermedizin. Dafür wird das Kraut verwendet, das vor der Blüte gesammelt wurde.

„Waldmeister soll gefäßerweiternd, entzündungshemmend und krampflösend wirken“, so der Medizinhistoriker. Das sei aber nicht gesichert. Vor allzu häufiger Verwendung rät Mayer ab: „Bei sehr starker Einnahme kann es zu Leberschädigung kommen.“

Höhere Dosen könnten aufgrund des Hauptwirkstoffs Cumarin außerdem Kopfschmerzen und Benommenheit verursachen. Seit 1974 darf Waldmeister deshalb in Getränken und Süßwaren für Kinder nicht mehr verwendet werden. Durch den Benediktinermönch Wandalbert von Prüm ist bekannt, dass Waldmeister bereits im Mittelalter benutzt wurde.

Einer historischen Quelle zufolge kreierte er 854 einen Mai-Trunk mit Wein und Waldmeister. Vom Frankfurter Stadtarzt Adam Lonitzer, der 1582 ein Kräuterbuch herausgab, weiß man, dass Waldmeister seit der frühen Neuzeit als Lebermittel eingesetzt wurde.

Dr. Mayer: „Die schädliche Wirkung wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts festgestellt.“ In geringen Dosen wurde die Pflanze noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Leibschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Gelbsucht, Wassersucht und gegen Harngrieß verabreicht.

In der Homöopathie werde Waldmeister noch bei manchen Frauenleiden verwendet.

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