KI rettet Lebensmittel

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Es ist inzwischen guter Brauch, Defektes in die Reparaturwerkstatt zu bringen, um Ressourcen zu schonen. Verbraucher:innen achten aus dem gleichen Grund zunehmend darauf, keine Lebensmittel zu verschwenden. Einzelhändler:innen bemühen sich ebenfalls hierum. Stoßen dabei jedoch vor allem bei frischen Lebensmitteln rasch an ihre Grenzen. Unterstützung gibt es nun durch eine Planungslösung namens „Planer.AI“.  Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) will das 2021 gegründete gleichnamige Unternehmen „Planer.AI“ die Lebensmittelverschwendung in den nächsten fünf Jahren halbieren und dabei gleichzeitig die knappen Margen im Lebensmitteleinzelhandel verbessern. Dies geschieht durch eine KI-basierte Plattform, die eine automatische Planung von der Lebensmittelproduktion bis ins Supermarktregal zu Endkund:innen bietet. Genutzt wird die Plattform inzwischen unter anderem von 1.400 Filialen von Aldi Süd. „Planer.AI“ ging 2014 aus einer Forschungsarbeit an der Uni Würzburg hervor. Inzwischen ist das Unternehmen von Wirtschaftsingenieur Dr. Jan Meller, Wirtschaftsmathematiker Dr. Fabian Taigel und Logistik-Experte Franz Seubert im baden-württembergischen Großrinderfeld angesiedelt. Bei den aktuellen Kund:innen der Firma werden durch Planungsalgorithmen inzwischen 30 Prozent weniger Lebensmittelabfälle erzeugt. Inspiriert wurde das Projekt maßgeblich von Franz Seubert. Dessen Vater hatte einen Lebensmittelmarkt betrieben. Der Co-Founder lernte früh schon die Schwierigkeiten der Warendisposition kennen. Für Lebensmitteleinzelhändler:innen ist es das oberste Ziel, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Jede Bestellung bedeutet einen Spagat zwischen zu viel und zu wenig Ware. Fast unmöglich ist es, schnell verderbliche Lebensmittel wie Backwaren, Fleisch, Wurstwaren, Obst und Gemüse mengengenau zu bestellen.  „Planer.AI“ schafft eine Schnittstelle zwischen Einzelhandel und Lieferant:innen. Lieferant:innen können so auf die Daten der Einzelhändler:innen zugreifen. Die Algorithmen ermitteln darauf basierend Nachfrage-Prognosen, die die Lieferant:innen frühzeitig über die erwarteten Abverkaufsmengen informieren.

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