„Use it, or loose it!“

Leporello im Gespräch mit Hans-Otto Wöhrle, dem Sportler, Trainer, Heilpraktiker und Osteopathen

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Die Demografie besagt, dass wir immer älter werden aufgrund medizinscher Fortschritte und einer damit verbundenen höheren Lebenserwartung.

Durch gesunkene Geburtenraten kommen immer weniger Junge nach. Daher sind die Renten der heute 40-Jährigen nicht in Stein gemeißelt.

Foto: Khoury, Wöhrle

Foto: Khoury, Wöhrle

Keiner weiß, was ist, wenn wir einmal 67+ sind. „Umso wichtiger ist“, betont Hans-Otto Wöhrle, von Beruf Sportler, Trainer, Heilpraktiker und Osteopath, „dass man sich bis ins hohe Alter seine Mobilität bewahrt“.

Damit sichere man sich Unabhängigkeit und die Möglichkeit tätig zu sein, so lange man will.

Sport ist für den 63-Jährigen eine „Hygiene-Maßnahme“ wie Zähneputzen.

Er selbst ist schon den New York Marathon mitgelaufen und hat mehrmals beim Iron Man in Roth teilgenommen. In den letzten zehn Jahren hat er seinen Fokus vom Sportler und Trainer auf den Sport-Heilpraktiker und Osteopathen verlegt.

„Irgendwann wollte ich mehr wissen über den Bewegungsapparat und nahm die Osteopathie-Ausbildung in Angriff“, erzählt Wöhrle von den Anfängen seiner Umorientierung.

Einmal Rennpferd, immer Rennpferd… mein Interesse war geweckt, jetzt will ich aufs Podest, eine gewisse Klasse, auch in der Osteopathie, erreichen!“

Die Ausbildung zum Osteopathen hat Hans-Otto Wöhrle vor sechs Jahren absolviert, zuvor seinen Heilpraktiker gemacht und seitdem bildet er sich auf diesem Gebiet immer weiter fort.

Denn, in seinen 15 Stunden-Tag im Fitness-Studio sind auch mehrere Osteopathie-Termine eingebunden.

Der Vormittag gehört der Anleitung und Betreuung der Trainierenden, am Nachmittag zieht er sich in seine Praxis, die sich im gleichen Gebäude befindet (seit 2014 in der Fichtestraße 9 in Würzburg) zurück.

Gegen Abend hält er noch den ein oder anderen Kurs und schließt auch wieder die Türen zu – unter der Woche ist das um 22 Uhr! „Das ist mein Leben!“, schwärmt Wöhrle von seinem Job.

„Ich sehe es nicht als Arbeit, das Studio ist mein Wohnzimmer, zuhause ist mein Schlafzimmer – gut dazwischen ist ein bisschen Weg…!“

Er lebt seinen Beruf, der für ihn seit 33 Jahren Berufung ist. Bevor er sein eigenes Studio vor 27 Jahren eröffnete hat er den SV05 aufgebaut.

Das Thema Bewegung ist für ihn das Thema überhaupt, in der Jugend, im Erwachsenenalter und bei den Senioren. Unsere jüngsten Mitglieder sind acht Jahre, die ältesten 91 Jahre.

Sein Sohn hat bereits mit vier Jahren mit dem Training begonnen.

Foto: Wöhrle

Foto: Wöhrle

Bewegung ist auch der Dreh- und Angelpunkt in der Osteopathie: „Bewegung ist Leben, Bewegungseinschränkung ist Krankheit und Bewegungslosigkeit ist der Tod“, erklärt der Philanthrop Wöhrle das Grundprinzip dieser Manual-Therapie.

„Use it, or loose it! – das sei für ihn ein ganz simples und einleuchtendes Motto. Was man nicht trainiert, dass kann man irgendwann nicht mehr.

So ginge es ihm auch mit dem Spagat. Mit 45 Jahren ging das noch. Nun habe er Instruktoren, die die Yoga-Kurse machen…“, erzählt er schmunzelnd. Gut, Spagat mit 63, das muss auch nicht mehr sein.

Aber sich eine Grundmobilität bis ins hohe Alter erhalten, das schon. Und auch dieses Ziel erfordert tägliches Training. „Je nach Gesundheitszustand und Vorgeschichte, erstelle ich einen individuellen Trainingsplan, der nach 12 Wochen immer modifiziert wird“, berichtet Wöhrle von seinem „business as usual“.

Apropos Tagesgeschäft – rund 100 Personen trainieren täglich im City-Studio Wöhrle (die Kursteilnehmer nicht eingerechnet).

Es sei eine „Community“, eher wie eine große Familie, so das „Familienoberhaupt“ Wöhrle, der jeden beim Namen kennt und das meist schon in der dritten Generation. Besonders bewege es ihn immer, wenn die alleinerziehenden Väter mit ihren Sprößlingen trainieren.

Er selbst ist auch Vater und sein Sohn leitet auch ein Studio, das „Crossfit Vienna The Loft“ in Wien. Der Papa hofft natürlich, dass der Junior irgendwann das Studio in Würzburg übernimmt.

Aber das dauert noch, so wie ich Hans-Otto Wöhrle im Interview erlebt habe!

INFO

www.woehrle-fitness.de

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