Urbanes Gärtnern

Städte könnten Gemüsebedarf selbst decken

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Berlin könnte einen überraschend großen Teil seines Gemüsebedarfs selbst produzieren, wenn hierfür nicht genutzte Flächen verwendet würden, etwa Flachdächer, Kleingärten, nicht mehr genutzte Friedhofsareale oder auch Supermarktparkplätze. „Bis zu 80 Prozent des Berliner Gemüsebedarfs könnten so lokal gedeckt werden, falls all diese Flächen für urbanes Gärtnern zur Verfügung stünden“, erklärt Diego Rybski, Mitautor der Studie1, die in der der Zeitschrift Sustainable Cities and Society erschienen ist. Rybski ist Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, dem Wuppertal Institut und Mitglied des Complexity Science Hub Wien. Die Umsetzung wäre allerdings mit Herausforderungen verbunden. So wären beispielsweise Investitionen in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro erforderlich, das nötige Personal und die Bewässerung wären zu klären. Entsprechend wären die Herstellungskosten für das Gemüse relativ hoch, etwa zwischen zwei bis zehn Euro pro Kilogramm, je nach Ertragslage. Aber: „Wenn nur ein Bruchteil der theoretisch verfügbaren Fläche für den Gemüseanbau in Berlin genutzt würde, wäre das schon eine wichtige Veränderung, um Emissionen aus dem weltweiten Lebensmitteltransport zu vermeiden.“ Städtische Landwirtschaft reduziere außerdem urbane Wärmeinseln und könne die biologische Vielfalt schützen, so so Prajal Pradhan, Mitautor der Studie.

1 Marion De Simone, Prajal Pradhan, Jürgen P. Kropp, Diego Rybski (2023): “A large share of Berlin’s vegetable consumption can be produced within the city.” Sustainable Cities and Society, https://doi.org/10.1016/j.scs.2022.104362 

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