Unbeschwert Sonnenbaden

Kosmetikerin Iris Wimmer bricht eine Lanze für mineralischen Sonnenschutz

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Erdölhaltige Produkte können die Haut abdichten, zum Wärmestau führen und die natürliche Hautphysiologie stören, sagt Iris Wimmer.
Foto: ©Stefanie Orthen

Das wichtigste „Kleid“ in unserem Leben, die Haut, braucht besondere Pflege – im besten Fall hochwertig und ohne schädliche Chemie. Als Alternative zu synthetischen Produkten setzt Kosmetikerin Iris Wimmer bei unserem größten Organ auf mineralischen Sonnenschutz. Dieser enthält Titaniumdioxid und Zinkoxid.

„Die Mineralien legen sich auf die Haut wie ein Schutz und die UV-Strahlung wird direkt reflektiert. Je nach Stärke und Verweildauer kann dadurch ein Sonnenbrand vermieden werden. Anders sei das bei der chemischen Variante. „Hier findet lediglich eine Umwandlung in Wärmeenergie statt, die in der Haut Schäden verursachen kann“, so die examinierte Krankenschwester.

Zudem könne dieser Sonnenschutz, hauptsächlich wenn er einen hohen SPF aufweist, die Bildung von Vitamin D beeinträchtigen. Mineralischen Sonnenschutz gibt es in Form von Cremes oder einem Puder. „Enthalten soll er nur Mineralien und auf keinen Fall Mineralöle. Diese können die Haut schädigen“, so Iris Wimmer. Oftmals seien die Mineralöle aus den Inci-Bezeichnungen (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) schwer herauszulesen: „Finger weg“ heißt es deshalb, laut Wimmer bei Mineral Oil, Vaseline, Melkfett, Silikonen und sogar bisweilen bei Bienenwachs, wenn es mit Paraffin, Harz oder Fettsäure gestreckt wurde.

Wirksamer UV-Schutz könne auch ohne chemische Sonnenschutzfaktoren und erdölhaltige Inhaltsstoffe funktionieren, so die Kosmetikerin mit dem Spezialgebiet Problemhaut & Anti-Aging. So schirme mineralischer Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor sechs bereits 83,3 Prozent der UVB-Strahlen ab, außerdem schütze er vor der tiefer gehenden UVA-Strahlung.

Der Schutz wirke sofort nach dem Auftragen. Allerdings müsse der mineralische Sonnenschutz aufgrund fehlender Wasserresistenz öfter aufgetragen werden, so die Inhaberin des Kosmetik-Instituts „Frauenzimmer“ in Zell am Main. Sie empfiehlt mineralischen Sonnenschutz sogar zur täglichen Pflege als Anti-Aging-Prophylaxe.

Der Grund: Schon normales UV-Licht reiche, um Hautproblematiken zu verschlimmern. Zu intensive Strahlung und falsche Pflege könne zu dauerhaften Schäden der Zellfunktionen führen. Auch Allergiker würden mineralischen Sonnenschutz oft gut vertragen, da Mineralien selten hautreaktiv sind.

Übrigens, Frauen können diesen Sonnenschutz unter dem Make-up tragen. Ein zusätzlicher Effekt: Der mineralische Sonnenschutz wirkt leicht mattierend.

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