Anti-Aging-Ernährung

Oecotrophologin Birte Willems und Naturkosmetikerin Jutta Blankenhagen-Wagner über strahlende Haut in jedem Alter

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Jutta Blankenhagen-Wagner ©Ingo Peters

„Anti-Aging“ mit Essen? Ja, das geht. Wie, das verrät Oecotrophologin Birte Willems. Da die Genetik bei der Hautalterung zu etwa 30 Prozent eine Rolle spiele, so die Ernährungsexpertin, würden Lebensmittel respektive deren Inhaltsstoffe, die antioxidativ wirken, eine Schlüsselrolle in der Anti-Aging-Ernährung einnehmen und könnten den Alterungsprozess der Haut verlangsamen. Ein Beispiel sei Lycopin, ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff und das am weitesten verbreitete rote Pigment, das zahlreichen Früchten ihre charakteristische Farbe verleihe. „Es verfügt über eine antioxidative Wirkung, die freie Radikale abtötet und die Durchblutung ankurbelt.“ Die Folge: straffere Haut. Besonders reich an Lycopin seien Hagebutten, rosa Grapefruits und besonders Tomaten. Letztere seien genauso wie Karotten zudem reich an Carotinoiden. „Diese wirken nicht nur der Hautalterung entgegen, sondern schützen die Haut zusätzlich vor gefährlicher UV-Strahlung.“ Brokkoli wiederum stecke voller Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem stärken, kleine Entzündungen lindern und so für einen frischen, gesunden Teint sorgen. Darüber hinaus bekämpfe der enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Sulphoraphan die freien Radikale, die Alterungsprozesse im Körper beschleunigen, und wirke sich so positiv auf die Gesundheit aus. Zuträglich sind Willems zufolge auch Beerenfrüchte. Sie liefern hohe Gehalte an antioxidativen Stoffen und schützen die Zellen vor Angriffen. „Der Grund für den besonders hohen Antioxidantien-Gehalt ist der Farbstoff Anthocyan, der allen Beeren eine intensive Färbung verleiht. Als Faustregel gilt: Je dunkler die Beeren, desto mehr des Anti-Aging-Farbstoffs steckt darin und desto schöner machen sie.“ Daneben enthalten Beeren reichlich Vitamin C, welches die Kollagensynthese unterstütze. Und darüber hinaus? „Das in Pflanzenölen und Nüssen enthaltene Vitamin E wirkt stark antioxidativ, es ist als eines der wichtigsten Schutzvitamine in jeder Zelle des Körpers vorhanden“, weiß die Oecotrophologin. „Eine zu geringe Aufnahme zeigt sich oft in Beeinträchtigungen der Haut.“ Gute Quellen seien Haselnüsse, Mandeln, Erdnüsse und Weizenkeimöl. Etwa ab dem 40. Lebensjahr ist etwas mehr Einsatz gefragt. Die Haut werde zunehmend trockener und die Gefäße seien weniger elastisch, weshalb Nährstoffe langsamer durch die Zellen transportiert werden könnten. „Dadurch können tiefere Falten entstehen als bei einer Haut, die gut mit ausreichend Fetten versorgt ist“, sagt Willems. Daher würden täglich gute Fette benötigt. Oliven- oder Rapsöl seien ideal. „Olivenöl liefert gleichzeitig auch noch Polyphenole. Sie schützen uns vor freien Radikalen und haben entzündungshemmende Eigenschaften.“ Der Polyphenol-Gehalt sei in solchen Olivenölen am höchsten, die sich durch eine starke „Grün-Fruchtigkeit“ auszeichnen würden. Auch Naturkosmetikerin Jutta Blankenhagen-Wagner (Bild oben links) greift ab und an in den eigenen Kühlschrank. Die erfahrene Fachfrau setzt auf Produkte, die jeder zu Hause hat: Wie zum Beispiel Quark, Ei, Honig und Kamille. Diese böten wunderbare Grundlagen für Masken oder Kompressen, eignen sich – wie im Falle des Honigs – zur Pflege der Lippen oder tun der Haut in Form von Dampfbädern gut.

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