Sicher von A nach B


Kai Singler, Leiter Medizinisches Transportmanagement, über den Johanniter Fahrdienst

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Noch einmal ins geliebte Ferienhaus an der Ostsee. Trotz eingeschränkter Mobilität einen Traumurlaub in Kroatien verbringen. Solche oder ähnliche Aufträge sind Kai Singler, Leiter des Medizinischen Transportmanagements bei den Johannitern in Würzburg, in den vergangenen 20 Jahren durchaus untergekommen. Und sein Team hat diese Wünsche gern erfüllt. „Wir versuchen alles möglich zu machen“, sagt Kai Singler. Zumeist sind die Anfragen jedoch rein notwendiger Natur. Mal geht es zu einem Ärzt:innentermin, ins Krankenhaus oder auf den Friedhof – und wieder zurück. „Zu uns kann jeder kommen, der mobil so weit eingeschränkt ist, dass er oder sie während der Beförderung Hilfe in Anspruch nehmen muss“, betont er. Das könnten Menschen im Roll- oder Tragestuhl sein, mit Sehbehinderung, Liegendtransporte und natürlich auch Kinder mit Begleitpersonen. Jene, die infektiös sind, dürften allerdings nicht einsteigen, sondern müssten einen öffentlich-rechtlichen Krankentransport nutzen. Wichtig zu wissen: „Wir haben keine medizinische Ausstattung an Bord. Medikamente dürfen ebenfalls nicht von uns gegeben werden. Dazu zählt auch Sauerstoff“, erklärt Kai Singler. Die Beförderung selbst finde nach dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG) statt. Diese Berechtigung hätten alle Fahrer:innen. Zudem hätten sie jährliche Erste-Hilfe-Kurse absolviert, einige sogar die Qualifikation als Sanitätshelfer:in (SanH). „Tritt ein medizinischer Notfall ein, wird der Rettungsdienst verständigt.“ Singlers Team klärt medizinische und viele andere Fragen bereits im Vorfeld ab. Erreichbar ist die Disposition täglich von 6 bis 19 Uhr. Der Fahrdienst selbst ist bis 20 Uhr und auch samstags bis 15.30 Uhr im Einsatz. Das ist wichtig: Die Gäste sollen schließlich jederzeit sicher von A nach B kommen. Und die Kosten? „Beförderungen, wie Entlass-Fahrten nach stationärem Aufenthalt aus dem Krankenhaus, werden normalerweise von den Kranken- respektive Pflegekassen übernommen“, erklärt Kai Singler. „Ambulante Fahrten müssen immer vorher mit der jeweiligen Kasse abgeklärt werden.“ Halte zum Beispiel der:die Ärzt:in eine solche Fahrt für notwendig und stellt eine entsprechende Verordnung aus, heiße das nicht automatisch, dass diese von der Kasse übernommen wird. „Selbstverständlich weisen wir unsere Gäste:innen darauf hin, im Zweifelsfall nochmals kurz mit der Kasse zu sprechen“, so Singler. In der Regel reiche die Zeit, um alles Nötige im Vorfeld zu klären. „Sobald ein Termin feststeht, sollte man sich melden“, empfiehlt der Transport-Leiter. Doch auch „spontane“ Fahrten seien im Rahmen der vorherrschenden Kapazitäten möglich – unter Umständen entstünden aber Wartezeiten. Ohnehin sollten die Gäst:innen stets genügend „Puffer“ einplanen. Denn Unvorhergesehenes – und sei es auch nur ein Stau – gebe es immer. Die Würzburger Johanniter sind derzeit mit 17 Fahrzeugen in verschiedenen Schichten im Einsatz. Ihr Radius kennt jedoch (fast) keine Grenzen …

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