Sein grünes Wunder erleben!

Dr. Grün: Wie Gärtnern Leib und Seele guttut. Am 23. April ist „Tag der offenen Gärtnerei“

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Um 840 schrieb Abt Walahfried Strabo sein „Liber de cultura hortorum“. Das Buch über den Gartenbau ist eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters und, wenn man genau hinschaut, brandaktuell. Er beschreibt den Klostergarten als Sinnbild des Lebens, als grünes Wunder! Dem Abt zufolge liefere der Garten alles, was man zum Dasein braucht: Heilpflanzen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit, Obst, Gemüse und Gewürze für die tägliche Ernährung und einen Ort zur Einkehr und Erbauung, also auch gut für die Seele. Zudem zitiert er den benediktinischen Leitsatz „ora et labora“ und empfiehlt Gartenarbeit zur körperlichen Ertüchtigung. Er lobt das Geschenk „Garten“ in seinem Werk und bezeichnet ihn als Ernährer, Erbauer, Ertüchtiger und Dr. Grün. Und nicht zuletzt als Ort der Begegnung mit der Schöpfung1. Im 21. Jahrhundert erklärt die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) ihren Beitragszahler:innen, warum Gartenarbeit gesund ist: Weil das Abharken des Rasens eine Dreh-Zieh-Bewegung beinhalte und die Oberarme und seitliche Rumpfmuskulatur stärke, weil Umgraben oder Kompost schaufeln kraftvolle Tätigkeiten seien, die ganz nebenbei den Herzmuskel trainieren, weil für den Sommerschnitt der Bäume der Körper gestreckt werden müsse, und auf der Leiter könne der Gleichgewichtssinn trainiert werden. „Wer in der Erde arbeitet, zum Beispiel beim Pflanzen oder Jäten, kommt nicht darum herum, sich zu bücken oder die Knie zu beugen. Rauf, runter, Rücken lang, Rücken krumm – und zwischendurch immer wieder ausstrecken und durchatmen, das ist ein bisschen wie beim Sport. Und wer zum Wässern im Garten die Gießkanne schleppt anstatt den Gartenschlauch zu nehmen, holt sich auch noch eine Art ,Hanteltraining‘ hinzu“, so die DAK2. Neben der körperlichen Fitness wirke sich der Garten auch aufs psychische Wohlbefinden aus, weil der Blick ins Grüne beruhigt und die Stimmung hebt. Er sei der ideale Rückzugsort nach getaner Arbeit. Und der Ort, wo man auch die Früchte seiner Gartenarbeit ernten könne. Zudem mache Gärtnern kreativ und schlau und sei aktiver Naturschutz, so die DAK. Ein Garten trägt die Handschrift seiner Gärtner:innen. Von modern bis natürlich verwunschen ist alles möglich. Neben Handwerk müssen sich Gartenfreund:innen auch Wissen über Botanik und Biologie aneignen und nicht zuletzt über Umweltschutz. Voilá, und so wir das Gärtnern zum Rundum-Wohlfühlpaket für Körper, Geist und Seele.

Quellen: 1Miriam Wiegele: Naturwissen. Die Geheimnisse der Heilpflanzen und Elemente. Servus Verlag, Salzburg, München 2022, ISBN-13 9783710403330, Preis: 30 Euro, www.servus.com, 2www.magazin.dak.de/5-gruende-warum-uns-gartenarbeit-so-guttut/v

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