Saubere Luft!

„Green City Plan“ für Würzburg

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Foto: Pixabay.com

Würzburg wird weiter wachsen. In naher Zukunft, so die Prognose, werden womöglich 140.000 Menschen in der Stadt leben. Das bedeutet vielfältige Herausforderungen – nicht nur in punkto „Wohnen“. Drängend stellt sich die Frage, wie die vielen Menschen in Zukunft von A nach B kommen und wie Waren und Dienstleistungen transportiert werden sollen.

Antworten gibt der neue „Green City Plan“, der Anfang Juli vom Würzburger Stadtrat verabschiedet wurde. Ein großes Problem in Würzburg ist die starke Belastung mit Feinstaub. Besonders in der Theaterstraße, der Textor-, der Bahnhof- und der Grombühlstraße ist die Belastung hoch.

„Wobei wir heute wissen, dass sich Feinstäube aus unterschiedlichen Quellen zusammensetzen“, so Umweltreferent Wolfgang Kleiner. Der Verkehr ist nur ein Verursacher von vielen. Im Winter lassen vor allem Öfen die Werte steigen. Autos, Busse und Lastwagen produzieren allerdings nicht nur Feinstäube.

Es kommt außerdem zum Ausstoß von Kohlendioxid. Hier stiegen die Emissionen in Würzburg: „Weil sich die Flotten vergrößerten.“ Auch die Belastung durch Stickstoffdioxid sei verkehrsbedingt: „75 bis 80 Prozent der Belastung stammt von Dieselfahrzeugen.“

Der „Green City Plan“ will vor allem an der Schraube „Öffentlicher Verkehr“ drehen, um die Luftschadstoffbelastung zu senken. Außerdem soll das Radwegenetz ausgebaut werden. Schon jetzt werden etwa die Hälfte aller Wege in Würzburg zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt. Insgesamt schlägt der Plan 28 Maßnahmen vor, die aus einer europaweiten „Best Practice-Datenbank“ abgeleitet wurden.

Damit soll der Verkehr mittelfristig auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verlagert werden. Die ad hoc größte Wirkung in Bezug auf die Luftbelastung hätte eine Nachrüstung aller städtischen Bussen mit Diesel-Partikelfiltern. Das hätte eine Emissionsminderung von über fünf Prozent zur Folge. Seit Februar gibt es hierzu auch ein Bundesförderprogramm.

Das Problem, so Patrick Friedl von der Fraktion der Grünen im Stadtrat: „Es gab bis Sommer noch keine genehmigungsfähige Filtertechnik.“ Vorgeschlagen wird weiter, „Warenumschlagplätze“ einzurichten. Von diesem Punkt aus könnten die Waren mit wesentlich weniger Fahrzeugen verteilt werden. Durch ein „umweltorientiertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement“ könnte der Verkehr dynamisch, je nach aktueller Schadstoffbelastung, über Ampeln gedrosselt oder versteigt werden.

Infotafeln würden Autofahrer frühzeitig warnen und Alternativen vorschlagen.

Luftbelastung in Würzburg
Wie stark die Luft in Würzburg belastet ist, kann sich jeder Bürger über das Portal „Aktuelle Luftdaten“ des Umweltbundesamts anzeigen lassen. So lag der Tagesmittelwert beim Feinstaub am 4. Juli in Würzburg, gemessen am Mittleren Ring, bei 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm. Der Ein-Stunden-Mittelwert bei Stickstoffoxid lag an diesem Tag um 12 Uhr bei 53 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert liegt bei 200 Mikrogramm. Nach Aussage des Würzburger Umweltreferats hatte sich die Schadstoffbelastung der Luft im Sommer im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert.
www.umweltbundesamt.de/portale/aktuelle-luftdaten

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