Raum zum Atmen

Ficus, Einblatt, Efeutute, Aloe oder Lavendel: Gesundheitsfördernde Wirkungen dieser Pflanzen im Schlafzimmer

0
Foto: ©depositphotos.com/@litchima

Foto: ©depositphotos.com/@litchima

Wahrheit oder Hokuspokus? Beim Thema „Schlaffördernde Pflanzen“ gehen die Meinungen auseinander. Die einen schwören auf Aloe im Schlafzimmer für einen guten Schlummer. Würzburger Uni-Botaniker sehen dies skeptisch.

„Grundsätzlich fördern Pflanzen durch ihre Erscheinung das Wohlbefinden“, schlichtet Friedrich Reim, zertifizierte Raumbegrüner aus Veitshöchheim: „Denn das frische Grün wirkt positiv auf die Stimmung.“ Pflanzen in die Wohnung zu holen, ist dem Gärtnermeister zufolge immer eine gute Sache: „In allen Räumen bauen sie Schadstoffe ab, die Luft wird gereinigt.“ Auch verbessern Pflanzen die Sauerstoffzufuhr.

„Wichtig ist, dass sie optimale Bedingungen erhalten“, so der Raumbegrüner. Außerdem sollten sie sorgfältig nach den Wünschen und Gepflogenheiten der Bewohner, dem Standort und den jeweiligen Lichtverhältnissen ausgewählt werden. 1989 veröffentlichte die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA als Teil ihrer „Clean Air Study“ eine Liste von Pflanzen, die besonders gut die Luft reinigen.

In dieser Liste finden sich zum Beispiel Ficus, Einblatt, Efeutute und Philodendron. „Gerade Ficus eignet sich gut im Schlafzimmer“, bestätigt die von Friedrich Reim ausgebildete Floristin Alina Böhm. Auch Pflanzen, die einen hohen Wasserverbrauch haben, wie beispielsweise die Zimmerlinde, erhöhen die Luftfeuchtigkeit auf hervorragende Weise – weshalb sie ebenfalls gut ins Schlafzimmer passen.

Reim: „Eine messbare Erhöhung erreicht man aber nur, wenn eine Fläche von etwa acht bis zehn Prozent der Grundfläche eines Raumes begrünt ist.“ Kranke, verkrüppelte Pflanzen, an denen nur noch sechs oder sieben grüne Blätter baumeln, gehören im Übrigen in keinen Wohnraum, betont Reim: „sondern in die Bio-Tonne.“

Wer auf eine gute Sauerstoffzufuhr Wert legt, sollte generell Pflanzen mit größerer Blattzahl und großer Blattfläche wählen: „Denn diese Pflanzen scheiden mehr Sauerstoff aus und binden mehr Schadstoffe.“

Ob die Pflanze dann auch gut gedeiht, hängt davon ab, ob sie den optimalen Standort, geeigneten Dünger, entsprechende Pflege und Rückschnitte bekommt: „Dann schaut sie gesund aus und hat eine tolle Wirkung im Innenraum.“

Weil eine lebende Pflanze keine Ware wie etwa ein Möbelstück ist, rät Reim, einen Fachmann zu kontaktieren, der ein funktionierendes Pflanzenkonzept für alle Zimmer einer Wohnung erstellen kann. Er selbst empfiehlt für die meisten Zimmer im Innenraum Hydrokultur. Dieses mit Wasserstandsanzeiger und Düngerschacht ausgestattete System eignet sich deshalb so gut, weil man in Sachen Düngung kaum etwas falsch machen kann: „Mit einem Langzeitdünger wird nur alle drei Monate gedüngt.“

In der warmen Saison kann die Hydrokultur mit blühenden Erdpflanzen ergänzt werden. Wer auf Heilpflanzen steht, etwa den für seine schlaffördernde Wirkung bekannten Lavendel, kann zu getrockneten Pflanzenteilen übergehen. „Getrocknete Lavendel-Blütenköpfe“, so der Raumbegrüner „kann man an oder über die Heizung hängen, damit der Duft im Raum verströmt.“

Share.