Orte des Trostes & der Begegnung

In immer mehr Städten entstehen stationäre oder mobile Friedhofcafés

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Hier kann man einen kleinen Schnack halten. Sich mit Kaffee und Kuchen stärken. Und Menschen treffen, denen es ähnlich geht wie einem selbst. In immer mehr Städten werden stationäre oder mobile Cafés am Rande von Friedhöfen etabliert. Lange Tradition hat das inklusive Friedhofscafé „Perspektive“ des Bayerischen Roten Kreuzes in Würzburg. In Fürth, Erlangen und Herzogenaurach gibt es mobile Cafés, die sich nicht nur, jedoch in erster Linie an Besucher:innen des Friedhofs wenden. Die Cafés wollen verwitwete Ruheständler:innen ebenso ansprechen wie Familien, die den Heimgang der geliebten Omi oder des geliebten Opas betrauern. Man möchte der Einsamkeit älterer Menschen entgegenwirken und dabei helfen, Trauer zu bewältigen, erklärte Pfarrerin Karola Schürrle von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herzogenaurach bei der Eröffnung des „Rad’tsch Mobils“ im August 2021. Immer, wenn das Wetter passt und sich drei bis vier Mitabreiter:innen finden, werden Friedhofsbesucher:innen sonntags von 14 bis 16 Uhr zu einer Tasse Kaffee, zu Kuchen und einem Gespräch eingeladen.

Friedhöfe, sagen die Macher:innen, seien schließlich auch Begegnungsstätten. In den Friedhofscafés werde beileibe nicht nur über Themen gesprochen, die mit Tod und Trauer zu tun haben. Hier könne und solle man sich über alles austauschen, heißt es vom Team des mobilen Friedhofscafés des Freiwilligenzentrums Fürth (FZF). Seit Juli 2019 organisiert eine Gruppe Freiwilliger mit Unterstützung des hauptamtlichen FZF-Mitarbeiters Leander Wirth bei gutem Wetter Café-Nachmittage. Spenden ermöglichten es, ein Lastenfahrrad zu erwerben, das zu einem Friedhofscafé umgebaut wurde. Selbst gebackener Kuchen und eine Tasse Kaffee laden zum Verweilen ein. Gefördert wird das Projekt vom Rotary Club. Friedhofscafés können für ein Quäntchen Glück in einer schwierigen Lebensphase sorgen. Im Kontakt mit anderen Trauernden könne man leichter über die eigene Trauer sprechen, heißt es vom Team der Fürther Initiative. Dies ist seit Kurzem auch auf dem Erlangener Zentralfriedhof möglich. Im Juli 2020 wurde dort das mobile „Café Kränzchen“ gegründet. Das ist von Fürth inspiriert und besteht ebenfalls aus einem Lastenfahrrad, von dem aus Kaffee und Kuchen angeboten werden. Im Gepäck befinden sich außerdem ein paar Stühle und Tischchen. Bänke sind am Standort vorhanden.

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