Nachtaktiver Schlickbewohner

Die Flunder ist Fisch des Jahres 2017

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Foto: depositphoto.com/©alidphotos

Die Flunder zählt zu den ungewöhnlichsten Wirbeltieren, die es auf der Erde gibt, denn aus der erst seitengleichen Larve entwickelt sich ein unsymmetrischer Jungfisch, dessen Augen auf einer Körperhälfte liegen.

Die Flunder ist ein wanderfreudiger Fisch, der in der Jugend teilweise vom Meer in die Flüsse schwimmt. Mit dem Wechsel vom Leben im offenen Wasser zum Aufenthalt am Meeresboden vollzieht sich ein zweiter Wandel: Die dem Meeresboden zugewandte Körperseite verliert vollständig ihre Pigmentierung.

Von anderen Plattfischen wie beispielsweise der Scholle unterscheidet sie sich durch ihre raue Haut, die sich beim darüberstreichen anfühlt wie Schmirgelpapier. Wenn man in einem Fluss auf einen Plattfisch trifft, handelt es sich immer um eine Flunder, denn nur dieser Plattfischart ist es möglich, im Süßwasser zu überleben. Die Flunder ist nicht akut bestandsgefährdet.

In früheren Zeiten sind einzelne Flundern zur Nahrungssuche sogar mehrere hundert Kilometer weit in die Flüsse aufgestiegen. Heute findet man sie in Fließgewässern flussaufwärts aber nur noch bis zur ersten Querverbauung, wenn geeignete Fischaufstiegseinrichtungen fehlen.

Die Flunder lebt entlang der gesamten europäischen Küsten, ist nachtaktiv und gräbt sich tagsüber in Sand, Schlamm oder Schlick ein, sodass nur die Augen herausschauen. Sie wird 20 bis 30 Zentimeter lang und hat ein durchschnittliches Gewicht von rund 300 Gramm. Eine Flunder kann bis zu 20 Jahre alt werden.

„Die Flunder ist ein guter Speisefisch“, erklärt Horst Wirth, Chef des Gasthauses „Zum Löwen“ in Rieneck. Sie hat weißes, saftiges, festes Filetfleisch und lässt sich sehr gut zubereiten. Im Ganzen gart man eine Flunder nicht länger als etwa zwei Minuten, gebraten in Zitronenbutter schmecke sie besonders lecker.

„Man sollte sich allerdings auskennen, wenn man eine Flunder isst, denn sie hat viele Gräten“, sagt Wirth, Mitglied der Aktionsgemeinschaft Frische aus Main-Spessart. Natürlich hat Horst Wirth auch ein paar Tipps für die Zubereitung der Flunder.

Die dunkle Haut nimmt man weg, denn sie schmeckt nicht. Die Bauchseite hingegen lässt man. Das Filet leicht in Mehl wenden und in einer Pfanne mit Butterschmalz beidseitig etwa zwei Minuten lang anbraten. Butter, Zwiebeln, Tomatenstücke dazugeben und fertiggaren. Wann ist das Fleisch durch?

„Wenn man mit einem spitzen Messer von oben durch das Fleisch in die Pfanne stechen kann“, sagt der Küchenchef. Zur Flunder passen gut Reis oder Kartoffeln. Guten Appetit!

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