Auf Portraits wirkt er ernst, manchmal fast „grimmig“. Dabei war Julius Echter von Mespelbrunn ein umtriebiger und beispielhafter Mensch, der in seiner Regierungszeit Mainfranken bis heute sichtbar geprägt hat.
Er kam am 18. März 1545 im Wasserschloss Mespelbrunn zur Welt. Als zweitgeborener Sohn war für ihn – wie damals üblich – eine geistliche Laufbahn vorgesehen.
1569 wurde Julius Echter ins Würzburger Domkapitel aufgenommen und mit 28 Jahren zum Bischof ernannt. Bis zu seinem Tod 1617 war er über vierzig Jahre Fürstbischof von Würzburg und Herzog in Franken.
Er gründete die Würzburger Universität und das Juliusspital als Hospital für Arme und Waisen, ließ Kirchen und Schulen bauen und richtete Sozialstiftungen ein.
Durch einen rigiden Sparkurs, Verwaltungs- und Rechtsreformen und dem Einzug von weltlichen und geistlichen Vermögen führte er das Bistum aus der Verschuldung, ohne die Steuern zu erhöhen.
Allerdings ist sein Name auch mit der Gegenreformation untrennbar verbunden. Er gilt als unerbittlicher Vertreiber von Glaubensgegner und – bis vor kurzem – auch als treibende Kraft bei der Hexenverfolgung.
Am 13. September 1617 ist er gestorben. Dies nimmt die Diözese Würzburg zum Anlass, ihm 2017 ein Gedenkjahr zu widmen bei dem alle Facetten seines Lebens beleuchtet werden sollen. Auftakt machte bereits im April dieses Jahres die Tagung „Verehrt, verflucht, verkannt?“, die der Würzburger Diözesangeschichtsverein zusammen mit der Universität Würzburg veranstaltete.
Hier wurden entscheidenden Meilensteine Echters langer Regierungszeit (1573-1617) in den Blick gerückt: 1576 ließ er den Grundstein für ein Armenspital mit Waisenhaus legen, das heutige Juliusspital, gestiftet am 12. März 1579. Das Krankenhaus entstand unter anderem auf einem seit der Vertreibung der Juden verwilderten jüdischen Friedhof.
Bei der Gründung des Juliusspitals brachte Echter sein eigenes Vermögen mit ein und stattete die Stiftung zur Finanzierung ihrer Aufgaben mit land- und forstwirtschaftlichem Grundbesitz und Weinbergen aus. Dadurch trotze die Stiftung Juliusspital auch schwierigen Zeiten – bis heute „Es ist spannend, wie das Juliusspital im Wandel der Zeit von Anfang bis heute im Sinne des Stifters Julius Echter lebt und arbeitet“, erklärt Dr. Andreas Mettenleitner (Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg).
Große Verdienste erwarb sich Echter auf sozialem Gebiet auch durch die Gründung der Universität. 1582 begann er mit dem Bau eines Universitätsgebäudes, des Priesterseminars und der Universitätskirche. 1589 stiftete er das Priesterseminar. Als erster Universitätsrektor wurde Echter selbst gewählt. Unverrückbar schien bis vor kurzem das Bild Julius Echters als Hexenverfolger.
Es zählte zu den dunkelsten Facetten seiner Vita. Inzwischen sind jedoch neue Quellen aufgetaucht, in denen Echter Hexenverbrennungen nicht angeordnet, sondern verhindert haben soll. Der Würzburger Historiker Robert Meier fand dazu im Wertheimer Staatsarchiv entsprechende Unterlagen und Schriftwechsel aus jener Zeit, die Echter in einem anderen Licht zeigten.
Demnach war es nicht der Fürstbischof, der die örtlichen Gerichtsbeamten zur scharfen Verfolgung der Hexen antrieb. Er beharrte vielmehr darauf, dass in allen Prozessen die für die damalige Zeit geltende Strafprozessordnung genau eingehalten werde, die besagte, dass bloßer Verdacht nicht ausreichte um Beschuldigte zu verurteilen.
Die Diözese Würzburg plant für das Jahr 2017 eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Echter-Zeit in Tagungen und Publikationen. Eine Ausstellung soll Person und Wirken des Fürstbischofes in ihren unterschiedlichen Facetten beleuchten.
Veranstaltungen zum Echter-Gendenkjahr 2017 unter www.echter2017.de