Kern-gesund

Bernhard Reiser über Nüsse und deren Potenzial für die Gesundheit

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„Die Nuss ist gut fürs Hirn“, sagt Foodcoach Bernhard Reiser, und betont aber gleichzeitig, dass das keine neue Erkenntnis sei. Studentenfutter beispielsweise mit Rosinen und Nüssen gelte seit dem 17. Jahrhundert
als Nervennahrung und habe sich in stressigen
Prüfungszeiten schon oft bewährt. Foto: ©depositphotos.com/
@ml12nan

Bernhard Reiser ist bekennender Nuss-Fan. Er liebe alle Sorten Nüsse und müsse bei seinem persönlichen Nusskonsum selbst immer aufpassen, dass er nicht das rechte Maß verliere, so der 53-jährige Ernährungscoach und Sternekoch. „Eine Handvoll Nüsse täglich sind gesund, darüber hinaus wird es kritisch. Dann schlagen sie als Dickmacher zu Buche“, so der Experte.

Das bestätigen auch unzählige Studien. Unter anderem zwei zusammengefasste Studien des Forscherteams unter Ying Bao von der Harvard Medical School in Boston, die über einen Zeitraum von 30 Jahren den Nusskonsum und dessen Auswirkung auf das Sterberisiko von knapp 119.000 Männern und Frauen untersuchten.

Das Ergebnis der Beobachtungsstudie besagt: Wer fünf bis sechs Mal wöchentlich eine Handvoll Nüsse aß, konnte sein Sterberisiko um rund 20 Prozent verringern. Auch die Gefahr, Herz-Kreislauf Erkrankungen oder Krebs zu bekommen, sinke mit steigendem Nusskonsum, so die ausgewerteten Daten¹.

Neben dem hohen Fettgehalt pro 100 Gramm von 46 Gramm bei Cashew- und Erdnüssen bis zu über 70 Gramm bei Macadamia- und Pekannüssen sind die Kernigen ein guter Eiweißlieferant: pro 100 Gramm etwa bei Erdnüssen 25 Gramm, bei Mandeln und Pistazien rund 20 Gramm Proteine². Darüber hinaus punkten die Steinfrüchte Cashew, Pistazie, Mandel oder Pekannuss, die Kapselfrucht Paranuss und die botanisch gesehen „echten“ Nüsse Haselnuss, Walnuss und Macadamia unter anderem mit hohem Magnesiumgehalt, vielen B-Vitaminen und Ballaststoffen. Der Sternekoch bevorzugt in seiner Küche die Königin der Nüsse, die Macadamia, etwa für Fisch oder in Pasta sowie die Cashewnuss für Geflügelkruste oder geröstet in Papaya-Gemüse-Salat.

Die Cashew gelte als „Diabetikernuss“³, so Reiser, da sie keinen Zucker enthalte und wegen ihres hohen Gehaltes der Aminosäure Tryptophan als „Gute- Laune-Lieferant“ gelte. Und so habe jede Sorte ihre ganz eigenen Vorzüge …

Die Paranuss beispielsweise decke mit nur zwei ihrer Art den kompletten Tagesbedarf des Körpers an Selen. Erd- und Haselnüsse würden durch einen hohen Vitamin-E-Gehalt auffallen. Das „Anti-Aging Vitamin“ finde sich aber auch in der Macadamianuss, so der Ernährungsprofi. Die Pistazie wiederum punkte in Sachen Vitamin A, schließt Bernhard Reiser seine kern-gesunden Tipps durch die Welt der Nüsse ab.

Wie immer gibt es auch bei der Hymne auf die Nuss eine Dissonanz: „Wer allergisch auf Nüsse reagiert, darf diese natürlich nicht essen! Die meisten Allergiker vertragen jedoch nur einige wenige Sorten nicht. Die Nusspalette hingegen ist groß. Und so finden sich in der Regel hartschalige Freunde, die geknackt werden wollen und dann einverleibt werden dürfen“, meint Foodcoach Reiser.

Quellen:¹ Ying Bao, MD, “Association of Nut Consumtion with Total and Cause-Specific Mortality”, N Engl J Med 2013, 369; 21, www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1307352, ²Helmut und Beate Heseker: Die Nährwerttabelle, Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße 2019, ISBN 10: 3930007606 / ISBN 13: 9783930007608, Preis 9.90 Euro, www.umschau-verlag.de, ³Davis L et al, „The effects of high walnut and cashew nut diets on the antioxidant status of subjects with metabolic syndrome“, Eur J Nutr, April 2007, (Die Wirkungen einer an Walnüssen und Cashewkernen reichen Ernährung auf den Antioxidationszustand von Individuen mit metabolischem Syndrom)

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