Der Bärlauch verdankt seinen Namen der Legende nach dem Bären: Das Heilkraut soll die erste Pflanze gewesen sein, die Bären nach dem Winterschlaf zur Stärkung und Entgiftung verspeist haben. „Allium ursinum“ heißt wörtlich übersetzt der „Lauch des Bären“. Die alten Germanen waren davon überzeugt, dass auch Menschen nach dem Verzehr der Pflanze Bärenkräfte entwickeln würden. Damit man sich beim Sammeln des Bärlauchs aber keinen Bärendienst erweist, ist auf die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose zu achten. „Eine sichere Methode, Bärlauch zu identifizieren, ist das Riechen an den Blättern“, sagt Bernhard Späth, Heilpraktiker aus Lohr am Main. „Denn diese besitzen durch das Allicin einen starken Knoblauchgeruch.“ Der Experte weiß: Das auch als Ramslauch bekannte Zwiebelgewächs wird zum Kochen oder für naturheilkundliche Zwecke in der Zeit von Mitte März bis Anfang Mai (also vor der Blüte) geerntet – in erster Linie die Blätter. Späth ist begeistert von der zarten Pflanze, die in weiten Teilen Europas und im Kaukasus vorkommt. „Der Bärlauch zählt zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen Europas.“ Meist kämen die frischen kleingeschnittenen Blätter zur Anwendung – zum Beispiel in Salaten, im Kräuterquark oder einfach als schmale Streifen auf das Butter- oder Käsebrot. „Leider können die Blätter nicht getrocknet werden.“ Sein Tipp: waschen, abtrocknen, kleinschneiden und in kleinen Portionsbeuteln einfrieren. „Eine klassische Methode, um Heilkraut haltbar zu machen, ist auch das Einlegen der Blätter in Öl, zum Beispiel als Bärlauch-Pesto.“ Er rät, Bärlauch in der Saison etwa zwei bis drei Wochen lang täglich als kurmäßige Heilanwendung (einen Teelöffel pro Tag) zu sich zu nehmen. Gesundheitsfördernd sei auch die Bärlauch-Tinktur. „Dazu gibt man kleingeschnittene Blätter in ein Schraubglas und füllt dieses mit 40- bis 45-prozentigem Alkohol auf. Die Mischung lässt man zwei bis drei Wochen ziehen, schüttelt sie ab und zu und gießt sie anschließend durch ein Sieb in eine dunkle Tropfflasche.“ Von der fertigen Essenz sollten dann täglich vier Mal zehn bis 15 Tropfen eingenommen werden. Und warum das Ganze? „Die Blätter des Bärlauchs sind reich an Nähr- und Vitalstoffen wie Vitamin C, Kalium, Calcium, Eisen, Mangan, Selen und Magnesium“, sagt der Heilpraktiker. Insbesondere der hohe Schwefelgehalt und die Verbindung Allicin in den Blättern sorge für eine starke entgiftende, antivirale und antibakterielle Wirkung. „Ferner besitzt die Pflanze blutreinigende, durchblutungsfördernde, entzündungshemmende, verdauungsanregende, blutdruck- und cholesterinsenkende und allgemein körperstärkende Eigenschaften.“ Kein Wunder, dass der Bärlauch in der Naturheilkunde häufig bei Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Infektanfälligkeit, Haut- und Darmbeschwerden, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und zur Darmsanierung eingesetzt werde. „Ein Bärlauch-Anbau im eigenen Garten an einem halbschattigen Plätzchen mit feuchtem, humusreichem Boden kann sich also für die Gesundheit durchaus lohnen.“
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