Ist Reis ungesund?

Bedenklicher Arsengehalt in Reis und Reisprodukten – Gesundheitsgefahr unklar

0

Foto: ©depositphotos.com/@elenathewise

Reis kann eine vor allem für Kinder bedenkliche Dosis Arsen enthalten. Zu diesem Ergebnis kam das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das 80 Proben von Reiskörnern und 86 Proben von Reisprodukten untersuchte. Brauner Reis weist demnach sogar noch höhere Arsengehalte auf als weißer Reis ohne Randschichten.

Noch höhere Gehalte wurden in Reiswaffeln und Reisflocken gemessen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Verzehr von Reisprodukten sind dem BfR zufolge möglich.

Nimmt ein Mensch über einen längeren Zeitraum hinweg ständig kleinere Mengen von anorganischen Arsenverbindungen auf, könne dies zu Hautveränderungen, Gefäß- und Nervenschädigungen führen.

Laut der Beratungskommission der deutschen Gesellschaft für Toxikologie ist die Gesamtbelastung durch Arsen in Europa insgesamt zu hoch. Dadurch steige die Gefahr von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes.

Wie viel Arsen prinzipiell schädlich und was noch tolerabel ist, sei laut BfR unklar: „Aus den vorliegenden Studien lässt sich keine Aufnahmemenge ableiten, die nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen kann.“ Stellt sich die Frage, ob das chemische Element auch in heimischen Erzeugnissen zu finden ist.

„Arsen kann in geringer Konzentration in allen Böden vorhanden sein“, erläutert dazu Irma Geyer vom Fachzentrum Agrarökologie des Landwirtschaftsamts in Karlstadt. Bisher jedoch ließen die in Unterfranken vorhandenen Gesteine Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper kein erhöhtes Arsenvorkommen erkennen.

Von Pflanzen wird Geyer zufolge meist nur sehr wenig Arsen aufgenommen. Lediglich in vernässten Gebieten könne es dort, wo es von vornherein hohe Arsenwerte im Boden gibt, zu einer stärkeren Aufnahme kommen. Daher könnten die erhöhten Werte in Reis rühren.

Geyers Kollege Heiko Lukas vom Würzburger Landwirtschaftsamt glaubt ebenfalls nicht, dass es bei heimischen Nahrungsmitteln ein Arsenproblem gibt. Allerdings existierten einige stärker belastete Böden in der Region.

„Arsenaltlasten sind zum Beispiel dort zu finden, wo im 19. Jahrhundert das arsenhaltige ‚Schweinfurter Grün’ hergestellt wurde“, berichtet er. Das war etwa in Schonungen und Segnitz. Wer „Öko“ kauft, schützt sich laut Lukas nicht zwingend vor Arsen.

Öko-Anbau habe zwar viele Vorteile: „Bei hohen Arsengehalten im Boden dürften jedoch konventionell angebaute Pflanzen tendenziell geringere Schadstoffgehalte aufweisen“, so der Landwirtschaftsexperte.

Was an der gezielten Zudüngung leicht löslicher Nährstoffsalze liege. Generelle Aussagen in puncto Arsen, ob „Bio“ oder „konventionell“ besser sei, sind nach ihrer Einschätzung nicht möglich.

Reis richtig kochen!
Man nehme fünf Tassen Wasser und eine Tasse Reis (gängige Praxis sind zwei Tassen Wasser, eine Tasse Reis). Durch die größere Wassermenge verringert sich der Arsengehalt bis zu 60 Prozent gegenüber der herkömmlichen Kochmethode. Bei vorherigem Einweichen über Nacht und gründlichem Abspülen vor dem Kochen, wurde sogar eine bis zu 80 Prozent niedrigere Arsenkonzentration gegenüber herkömmlich gekochtem Reis gemessen.
www.bfr.bund.de

Share.