Heimelige Geborgenheit

Von Gesichtsmasken, Sternenkindern und einer Upcycling-Kinder-Kollektion

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Seit April 2018 gibt es nun „Frieda und Emil“ und Anja Wagenbrenner freut sich riesig über die Akzeptanz, die das Upcycling-Label seit dem erfährt. Foto: ©Frieda und Emil

Am 27. März 2020 hat das Gesundheitsmagazin Lebenslinie zusammen mit dem Upcycling-Label „Frieda und Emil“ in Persona der Soloselbstständigen Anja Wagenbrenner zum „Maskenball“ aufgerufen. Von Ende März bis Anfang Mai dieses Jahres gingen Bestellungen für rund 1.600 Gesichtsmasken bei uns ein.

Die Enkelin einer Schneiderin, der quasi der Kreuzstich durch die DNA rattert, hat in der Zeit 12 Kilometer Faden, 790 Meter Ohrengummi und 16 Kilo Stoff verarbeitet – Stoffe, die ihr erstes Leben schon hinter sich hatten und nun in ein Zweites starteten. Ob wir bei der Corona-Pandemie nun von einer zweiten Welle ausgehen oder vom Auf und Ab kleinerer Dauerwellen, der Mund-Nasen-Schutz wird vermutlich noch eine ganze Weile unser täglicher Begleiter bleiben und in der Prävention von Covid-19 sogar noch vor „Abstand halten“ rangieren, wie das Ärzteblatt schreibt¹.

Daher haben wir uns überlegt, für die kommende Advents- und Weihnachtszeit einen zweiten „Maskenball“ zu veranstalten, und selbst genähte Mund-Nasen-Bedeckungen² anzubieten, mit Motiven aus einer Zeit, wo die Welt noch „in Ordnung“ war, und die heimelige Geborgenheit vermitteln sollen.

Apropos Geborgenheit … „Um Sternenkindern auf ihrem letzten Weg Geborgenheit zu schenken, hatte mich eine Mutter im Kindergarten angesprochen, dass sie gerne ihr Hochzeitskleid zur Verfügung stellen möchte, damit daraus viele kleine Kleidchen für Sternenkinder entstehen könnten. Der Impetus für die Idee war ein sehr trauriger. Ihre beste Freundin hat in der Corona-Zeit in der 28. Schwangerschaftswoche ihr Kind tot zur Welt bringen müssen,“ erzählt die ehemalige Erzieherin Anja Wagenbrenner von einem emotionalen Gespräch, bei dem reichlich Tränen flossen.

„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können! Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben,“ schrieb Antoine de Saint-Exupéry in „Der Kleine Prinz“.

Natürlich sagte die engagierte Do-it-youself-(DIY)-Frau Anja Wagenbrenner spontan zu, ab Oktober aus dem einstigen Brautkleid „Sternenkinder-Kleidchen“ zu nähen. Diese können zusammen mit einem Lebenslicht, das aus dem Verkauf der Lebenslinie-Weihnachts-Mund-Nasenschutze finanziert wird, Angehörige oder Freunde von Müttern, die dieses traurige Schicksal ereilt hat, bei Anja Wagenbrenner kostenlos bestellt werden (Info-E-Mail an friedaundemil@gmx.de). „Es war mir eine Herzensangelegenheit, das Projekt anzunehmen“, sagt die 43-Jährige, obwohl sie bis Weihnachten noch elf Upcycling-Workshops hält und gerade erst ihre erste Kinder-Kollektion herausgebracht hat.

„Die Kleidung ist aus Baumwolle, Walkstoff, Cord, Leder, Softshell, Leinen und Jeans. Alles natürlichen Stoffe, die im Herbst und Winter wärmen und ihre Funktion haben. Die Stoffe sind schlicht, zeitlos und motivlos, also unisex, damit sich die Kinder nach Möglichkeit selbst erfinden können,“ beschreibt Wagenbrenner die Idee, die hinter ihrer Upcycling-Kollektion steckt. „Und ich habe den einzelnen Kleidungsstücken Tiernamen gegeben, die sich die Kids auch merken können wie Weste ‚Bär‘, Roch‚Eule‘, Mütze ‚Maus‘, Pulli ‚Hirsch‘ oder Hose ‚Fuchs‘.“

Ihr eigenes Kind, Sohn Emil, trage zu 95 Prozent Upcycling-Kleidung. Nachhaltigkeit sei also auch bei den Kleinen möglich. Und da, wie die Schneiderin aus Gerbrunn sagt, ihren Kollektion über zwei Kleidergrößen hinweg von den Kids getragen werden könne, relativierten sich auch die Preise (29 bis 65 Euro) für die handgenähten Einzelstücke der Kinder-Kollektion.

Quellen:
¹www.aerzteblatt.de/nachrichten/113769/Studie-Mund-Nasen-Schutzwichtiger-als-Social-Distancing, ²Hinweis: Bei den selbst genähten Mund-Nasen-Bedeckungen handelt es sich nicht um ein Medizinprodukt und keine Persönliche Schutzausrüstung (PSA) im Sinne der Verordnung (EU) 2016/425 und auch keine Atemschutzmaske nach EN149. Die selbst genähte Maske beansprucht daher auch keine Schutzwirkung gegenüber Infektionskrankheiten.

Die Upcycling-Weihnachts-Masken von „Frieda und Emil“ für 6,50 Euro das Stück + Porto (1,50 Euro gehen an das Sternenkinder-Projekt) können ab sofort unter info@lebenslinie-magazin.de bestellt werden.

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