Hartes Wasser ist gesund

Professor Dr. Franz Jakob vom König-Ludwig-Haus über Würzburger Wasser

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Professor Dr. Franz Jakob. Foto: Pat Christ

Professor Dr. Franz Jakob. Foto: Pat Christ

Der Mensch braucht notwendig Kalk für die Knochen. Kann er das aber auch aus kalkhaltigem Wasser erhalten? Oder ist das gar nicht so förderlich?

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs- GmbH (WVV), die Trinkwasser für Würzburg gewinnt, sagt klar: „Unser Trinkwasser ist gesund!“ Eine Aussage, die von Ärzten bestätigt wird. Allerdings ist die Sache nicht ganz unkompliziert.

„Kalzium im Trinkwasser kann sehr wohl zu einem gesunden Knochenstatus beitragen, sofern es bioverfügbar ist“, erklärt Knochenexperte Professor Dr. Franz Jakob vom König-Ludwig-Haus.

Dies wiederum hängt vom „Charakter“ des Wassers ab. Wasser kann eher basisch oder eher sauer sein. Auskunft gibt der pH-Wert. Ist der hoch und das Wasser sehr basisch, ist die Bioverfügbarkeit besser. Würzburgs Trinkwasser ist nach Jakobs Informationen allerdings nicht allzu basisch.

Dass Würzburgs Wasser „hart“ ist, liegt im Übrigen weniger am Kalk als vor allem an seinem Magnesiumgehalt. Das scheint laut Jakob wiederum positiv zu sein – nach bisherigen medizinischen Erkenntnissen soll es vor Arteriosklerose schützen.

Der WVV zufolge können auch Kinder Würzburgs Leitungswasser bedenkenlos genießen. „Die Qualität wird durch jährlich rund 20.000 chemische und mikrobiologische Untersuchungen sichergestellt“, erläutert Pressesprecher Manuel Schön.

Nun stellt sich noch die Frage, wie das Wasser behandelt werden soll, damit der Tee trotz Kalkgehalt aromatisch schmeckt. Auch hier hat die WVV einen Tipp: Lässt man das Teewasser zwei oder drei Mal aufwallen, setzt sich der Kalk ab.

Wasserenthärtungsanlagen hingegen sind mit Vorsicht zu genießen, warnt Armin Genser von der Würzburger Umweltstation. Keine hundertprozentig befriedigende Lösung stellen außerdem Wasserfilter dar. Die können verkeimen.

Um dies zu verhindern, setzen Hersteller oft Silberionen ein. Diese wiederum können im Trinkwasser landen. Also bleibt tatsächlich nichts übrig, als die Aufwallmethode anzuwenden.

Einfacher ist es, dem Kalk beim Hausputz zu Leibe zu rücken. Das geschieht laut Gensler am besten mit Essig und Zitronensäureprodukten.

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