Eine neue Dauerausstellung im Germanischen Nationalmuseum lädt ein, sich mit den Gemeinsamkeiten von „Handwerk und Medizin“ zu beschäftigen. So wurden und werden viele Werkzeuge sowohl von Mediziner:innen als auch von Handwerker:innen benutzt. Dazu zählen Sägen, Zangen und Bohrer. Das Nürnberger Nationalmuseum besitzt eine bedeutende Sammlung handwerklicher Geräte und medizinischer Instrumente. Die ältesten Objekte stammen aus der Zeit um 1500. Rund 700 der wichtigsten Exponate können seit Oktober 2022 besichtigt werden. Teils rätselhafte, teils altbekannte Objekte stehen im Mittelpunkt. Anhand typisch deutscher Phänomene wie dem Zunftwesen und der Walz wird die Frage aufgeworfen, was eigentlich „Handwerk“ ist. Dabei geht es nicht zuletzt um handwerklich geprägte Berufsbilder im Bereich der Medizin. Handwerker stellten zum Beispiel medizinische Instrumente her. Zwei historische Apothekeneinrichtungen verweisen auf das „Apothekerhandwerk“. Wie eng Handwerk und Medizin zusammenhängen, darauf verweist das Wort „Chirurgie“. Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Arbeiten mit der Hand“. Zu den sehr seltenen Exponaten, die in Nürnberg zu sehen sind, zählen Wundnahtmuster, die Techniken zeigen, wie eine Wunde vernäht werden kann. Das vorgeschlagene Seidengarn wurde einst auch von Kürschnern verwendet. Drei Wundnahtmuster befinden sich im Besitz des Germanischen Nationalmuseums. Weltweit sind lediglich fünf erhalten.
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