Haltung bewahren

Der passende Schuh beugt Fußprobleme von klein auf vor

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Perfekte Passform dank Fußscan: Bestens geeignet für den Kauf ist der Spätnachmittag. Dann sind die Füße am stärksten. Foto: “Schön & Endres GmbH”/ “Weber Schuh GmbH”

Am Anfang ist noch alles gut: Rund 98 Prozent der Babys kommen in den Industrienationen mit gesunden Füßen zur Welt.

Gut 60 Prozent haben sich dann als Erwachsene Fußprobleme „erlaufen“.

Kein Wunder, wie der Deutsche Fußreport 2010 zutage förderte. Die größte Fußmess-Aktion seit 50 Jahren kam zu dem Ergebnis, dass nur jeder fünfte Deutsche das richtige Schuhwerk trägt.

Untersucht wurden dafür mehr als 10.000 Füße. Andrea Wöber-Hübner vom Schuhhaus Schön&Endres in Würzburg weiß um die Fehler, die zu den diversen Leiden von Knie-, Hüft- und Rückenproblemen bis hin zu Kopfschmerzen führen.

Dabei können einfache Regeln vorbeugen. „Die passende Größe ist immens wichtig“, so Wöber-Hübner.

Oft würden Schuhe aus optischen Gründen zu klein gekauft. Ebenso entscheidend sei die Weite des Schuhs. Davon gebe es mittlerweile ganze 16. Zu guter Letzt spiele das Material eine wesentliche Rolle.

„Ein Lederschuh ist natürlich das Nonplusultra“, so die Fachfrau, deren Haus seit 2014 anerkannter Passformexperte ist.

Bereits bei kleinen Kindern gilt es, die richtige Wahl zu treffen. In der Krabbelphase und vor dem richtigen Laufen sind sehr weiche Schuhe angezeigt.

„Der Schuh muss die Bewegungen des Fußes mitmachen, damit die Bänder stabilisiert werden“, erklärt Wöber-Hübner. So richte sich der Fuß richtig auf und habe auch Halt. Ist das Schuhwerk zu steif und der Fuß bleibt passiv, kann er seine anatomisch korrekte Ausrichtung verlieren.

„Die Folge sind Fußdeformationen schon bei Kleinkindern.“ Erst, wenn die Kleinen mit dem Laufen beginnen, sollten Eltern auf festere Sohlen mit guter Fersenführung für die Straße zurückgreifen.

Allerdings im Wechsel mit einem weichen Hausschuh.

Aber auch Senioren können jede Menge tun, um Beschwerden vorzubeugen. Durch die Belastungen des Alltags ist der Fuß meist „durchgetreten“.

Spreiz- oder Knickfüße sind entstanden. Dazu können Knie- und Hüftschmerzen kommen. Hier helfen maßgeschneiderte Einlagen oder Schuhzurichtungen, die vom Orthopäden oder Hausarzt verschrieben werden.

Sie können – in einem passenden Schuh – korrigieren und Fuß, Knie und Hüfte entlasten. Alternativ empfiehlt sich auch ein Schuh, „der von Haus aus eine gute Einlage hat“ – und das übrigens schon in jungen Jahren.

Die Sorge, künftig nur noch in „altbackenen“ Modellen auf die Straße zu können, ist jedoch völlig unbegründet. Denn Trends und gesunde Schuhe müssen sich gar nicht ausschließen, so Wöber-Hübner.

Die Industrie sei auf einem guten Weg Mode und Bequemlichkeit zu verbinden. Bei den jungen Leuten würde sich dieses Bewusstsein peu à peu durchsetzen.

„Man sollte mehr für die Prophylaxe tun“, ist sie überzeugt. Wichtig ist hier die Beratung in einem guten Fachgeschäft.

Denn: Fußgesundheit ist nicht nur ein Thema für die Zielgruppe 60 plus.

Info: www.schoenundendres.de

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