Gute Küchenhygiene

200.000 Erkrankungen durch Erreger in Lebensmitteln deutschlandweit im Jahr

0
Foto: ©depositphotos.com/@ lidante

Foto: ©depositphotos.com/@ lidante

Alle Lebensmittel sind organischen Ursprungs „weshalb sie natürlicherweise mit Bakterien behaftet sind“, sagt Dr. Ines Otto-Karg, Leiterin der Stabsstelle Krankenhaushygiene im Würzburger Juliusspital.

Die meisten dieser Bakterien sind unbedenklich. Doch es gibt auch Erreger, die Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen können: „Beispielsweise Salmonellen, Listerien, Campylobacter oder EHEC.“

Listerien können sich sogar bei Kühlschranktemperatur vermehren. Darum ist es wichtig, beim Umgang mit Lebensmitteln in der Küche gut auf Hygiene zu achten.

Laut Otto-Karg werden dem Robert-Koch-Institut deutschlandweit im Jahr etwa 200.000 Erkrankungen durch Erreger in Lebensmitteln gemeldet. Die wenigsten seien von Restaurants oder Lebensmittelbetrieben verschuldet: „Hier wird streng kontrolliert.“

In Privathaushalten bleiben oft grundliegende Hygieneregeln unbeachtet. Schneidebretter aus Holz oder Kunststoff zum Beispiel bieten, laut der Fachärztin für Hygiene, optimale Nischen, in denen sich Keime vermehren können.

Dies geschieht vor allem in Rillen und Einkerbungen, die durch Abnutzung entstanden sind.

Um Keimbelastung vorzubeugen, sollte man Otto-Karg zufolge stets verschiedene Schneidebretter für unterschiedliche Lebensmittel benutzen: „Für Rohkost ein anderes als für rohes Fleisch oder Fisch.“

Vor allem rohes Fleisch könne mit Salmonellen belastet sein. Die sterben ab, wird das Fleisch durchgegart. Gelangen sie jedoch über das Schneidebrett auf Salat, kann es zu einer Infektion kommen.

Holzbretter sollten nach jeder Benutzung gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel abgeschrubbt werden: „Hinterher müssen sie sorgfältig getrocknet werden.“ Plastikbretter werden am besten in der Spülmaschine gereinigt.

Feuchtwarmes Klima ist der ideale Nährboden für alle Arten von Keimen, daher sollte man vor allem Spüllappen, Schwämme und Bürsten, die nach getaner Arbeit kaum eine Chance haben zu trocknen, regelmäßig austauschen und reinigen.

Laut dem TÜV Süd seien sie die gefährlichsten Keimschleudern in der Küche. Die Lebensmittelexperten vom TÜV Süd raten: Spüllappen und Schwämme täglich zu wechseln und bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine zu waschen.

Spülbürsten sollten täglich mit in die Spülmaschine. Auch der irrigen Meinung, dass Keime nur im warmen Klima überleben, widerspricht der Lebensmittel-TÜV: Listerien beispielsweise vermehren sich auch bei Kühlschranktemperatur wunderbar.

Daher raten die Fachleute vom TÜV: Lebensmittel nicht offen im Kühlschrank lagern (verschlossene Behälter verhindern das Ausbreiten von Bakterien), täglich den Kühlschrankinhalt kontrollieren und
Verdorbenes sofort entsorgen und ganz wichtig den Kühlschrank regelmäßig ausschalten und mit Essigwasser oder Soda aus der Apotheke reinigen, auch wenn er eine Abtauautomatik habe.

Share.