Logos: www.stmelf.bayern.de/bio-siegel,
www.ec.europa.eu, oekolandbau.de, naturland.de ,
demeter.de, bioland.de
Naturland, Bioland, BioBio und so weiter – wer blickt da noch durch im Dschungel der Bio-Siegel?
Die Lebenslinie-Redaktion gibt einen Überblick über die häufigsten Bio-Logos. Das EU-Bio-Siegel ist für alle in Europa erzeugten Bio-Produkte verpflichtend.
Ein Kontrollcode und die Angabe des Herkunftsortes der Rohstoffe ergänzen das Logo. Mit ihm dürfen nur Produkte ausgezeichnet werden, die zu mindestens 95 Prozent aus ökologischer Landwirtschaft stammen.
Das bedeutet insgesamt mehr Artenvielfalt und Tierschutz sowie weniger Schadstoffe beim Anbau und bei der Haltung. Außerdem darf höchstens 0,9 Prozent genetisch verändertes Material in den Produkten enthalten sein.
Die Richtlinien entsprechen dem seit 2001 etablierten staatlichen Bio-Siegel, das von vielen Herstellern noch parallel zum EU-Bio-Siegel verwendet wird. Insgesamt handelt es sich beim EU-Bio-Siegel um die Minimal-Anforderungen an europäische Bio-Lebensmittel.
Viele Biolandwirte und Verarbeitungsbetriebe sind in biologischen Anbauverbänden organisiert. Diese Verbände verwenden – zusätzlich zum verbindlichen EU-Bio-Siegel – eigene Logos, die für strengere Kriterien stehen.
In Deutschland gibt es die Anbauverbände Bioland, Demeter, Naturland, Gäa, Biokreis, Biopark, Ecoland, Ecovin und Verbund Ökohöfe/Verbund Ökohöfe Nordost. Bioland ist der größte ökologische Anbauverband Deutschlands.
Neben einer Vielzahl an Biobauern arbeiten auch viele Lebensmittelverarbeiter wie Bäckereien, Metzgereien, Safthersteller und Restaurants nach Bioland-Richtlinien. Die Bioland-Produkte gibt es auf Wochenmärkten, in Naturkostläden, Supermärkten oder in Hofläden.
Demeter vertritt die Leitlinie der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und geht auf Vorstellungen des Anthroposophen Rudolf Steiner (um 1924) zurück. Die Tierhaltung spielt auf biodynamischen Höfen eine große Rolle, da der Mist der Rinder beispielsweise einen wichtigen Aspekt bei der Bodendüngung darstellt. Demeter ist eine internationale Bio-Marke, die auf allen Kontinenten vertreten ist. Der bayerische Verband Naturland steht für soziale Verantwortung (Naturland fair).
Naturland widmet sich auch der ökologischen Aqua-Kultur, Forstwirtschaft sowie der ökologischen Textil- und Kosmetikherstellung. Die Zusammenarbeit mit dem Fair-Trade-Unternehmen gepa sorgte für die internationale Verbreitung von Naturland-Produkten.
Ganz neu ist das bayerische Bio-Siegel (ab Herbst 2015). Der Vorteil dieses speziellen Bayern-Logos: Die Verbraucher erkennen auf den ersten Blick, dass es sich um ein regionales Produkt handelt. Die Qualitätsvorgaben orientieren sich an den hohen Standards der bayerischen Ökoverbände.
Bayern ist mit 7.350 Bio-Betrieben und 228.000 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche das bedeutendste Bundesland im Bereich ökologische Landwirtschaft. Das bayerische Bio-Siegel soll laut Bayerischem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die heimische Ökoproduktion fördern und die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln bedienen.
Mit den Markenzeichen der deutschen Bio-Anbauverbände sowie mit dem bayerischen Bio-Siegel ist der Verbraucher auf der sicheren Seite. Doch wie schaut es aus mit den vielen unterschiedlichen Bio-Marken der einzelnen Supermärkte?
Wichtig ist, dass zusätzlich zur jeweiligen Bioauszeichnung auch noch das EU-Bio-Siegel steht – dann kann man sicher sein, dass die Produkte zumindest zu 95 Prozent aus ökologischer Landwirtschaft stammen.
Zu den bekanntesten Bio-Marken der Supermärkte und Discounter zählen: Alnatura aus dem Alnatura-Biosupermarkt sowie den Drogerien dm und Budnikowsky, BioBio von Netto, Biotrend von Lidl, Bio Sonne von Norma, Edeka Bio von Edeka und Spar, Grüner Bio-Smiley von Aldi Süd, Naturgut von Penny, Naturkind von Kaiser’s oder Tengelmann, Prima Bio von Aldi Nord, real Bio von real, Rewe-Bio von Rewe.
Insgesamt lohnt es sich bei allen vermeintlichen Bio-Produkten genau hinzuschauen: Findet sich auf dem Produkt das EU-Bio-Siegel oder ist die Verpackung nur grün und naturnah gestaltet und springt somit auf den Öko-Trend auf ohne sich an verbindliche Richtlinien zu halten…?
