Gelernt beim Autor des Struwwelpeters

Alois Alzheimer aus Marktbreit entdeckte eine Form von Demenz

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Foto: Lilly Deutschland GmbH

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Alois Alzheimer, geboren in Marktbreit, diagnostizierte erstmals eine heute immer noch nicht gänzlich „erforschte“ Krankheit.

Sein Name steht für eine Demenzerkrankung, deren Diagnose der Mediziner im Jahr 1906 erstmalig beschrieb: Alzheimer. Und das, obwohl sich seine – lediglich 17 Seiten umfassende – Dissertation im Jahr 1887 mit der Funktion der „Ohrenschmalzdrüsen“ befasste.

Geboren am 14. Juni 1864 in Marktbreit schlug Aloysius Alzheimer – sein Vater war Notar – mit dem Medizinstudium völlig aus der Art. 1888 begann er als Assistenzarzt bei der „Städtischen Anstalt für Irre und Epileptische“ in Frankfurt am Main. Sein Chef war Heinrich Hoffmann, Psychiater und Autor des Struwwelpeters.

Am 25. November 1901, als er Auguste Deter kennen lernte, begann er mit der Forschung. Innerhalb eines Jahres hatte sich Auguste stark verändert: Sie war eifersüchtig, konnte die einfachsten Sachen im Haushalt nicht mehr verrichten, versteckte Gegenstände, fühlte sich verfolgt und behelligte aufdringlich die Nachbarn.

Alzheimer fand heraus, dass ein früher Gedächtnisverlust maßgeblich auf den Schwund der Großhirnrinde zurückzuführen ist. Noch heute basiert die pathologische Diagnose der Alzheimer-Krankheit auf seinen Untersuchungsmethoden.

Bemerkenswert und bedeutend, wenn man die Entwicklung von Untersuchungsmethoden bei anderen Erkrankungen betrachtet. Alzheimer starb am 19. Dezember 1915.

Sein Geburtshaus in Marktbreit in der Ochsenfurter Straße 15a ist seit 1995 Gedenk- und Tagungsstätte und in seinem Geburtszimmer steht noch das Mikroskop, mit dem er forschte.

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