Forschung auf Augenhöhe

Stiftungsprofessorin Dr. Alexandra Wuttke macht sich für die Prävention von Demenz und Demenzfolgeerkrankungen stark

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©David Wuttke

„Wir wissen, dass 40 Prozent des Risikos an einer Demenz zu erkranken, auf modifizierbare Lebensstilfaktoren zurückzuführen ist“, sagt Professorin Alexandra Wuttke. Die frischgebackene Stiftungsprofessorin, die am 15. Februar ihren Dienst an der Universitätsklinik Würzburg (UKW) angetreten hat, möchte in ihrer neuen Position viel bewirken. Ihr Ziel ist die „Untersuchung der Mechanismen von Stress und Resilienz im Alltag der Menschen mit Demenz und ihrer pflegenden Angehörigen“. Dabei wird sie ihren Blick unter anderem auf die Zeit vor der Demenz, aber auch auf die Phase der fortschreitenden Demenz richten, um herausfinden, wie einer eventuellen Verschlechterung vorgebeugt und begegnet werden kann. Ihr Arbeitsprogramm werde auf mehreren Säulen beruhen, so die 34-jährige Psychologin, die sich im Rahmen der Gedenkfeier für den Gründer der Vogel Stiftung und Stifter ihrer Professur, Dr. Kurt Eckernkamp, vorstellte. Einbezogen werden sollen Perspektiven aus Psychologie, Pflege und Medizin. Am wichtigsten sei ihr jedoch, dass sie Menschen mit Demenz und deren Angehörigen auf Augenhöhe begegne. Die psychologische Psychotherapeutin und Leiterin des Zentrums für psychische Gesundheit in Mainz, hat eine Vision: „Ich möchte Wissen aus der Forschung in den Alltag der Menschen mit Demenz übersetzen.“ Das bedeute, basierend auf einem Verständnis von Resilienz und gesundem Alter eine individualisierte und bedürfnisorientierte Intervention zu entwickeln, um zeigen zu können, dass eine Demenz nicht das Ende ist. Für ihren Start in Würzburg ist Professorin Wuttke mit einer wertvollen Grundlage ausgestattet: der Vogel-Studie Würzburg. An der großangelegten Kohorten-Studie zur Frühdiagnose von Demenzerkrankungen nahmen seit 2010 über 600 Würzburger:innen teil. „Dieser Wissensschatz und andere zwischenzeitlich erzielte Forschungsergebnisse bilden die Basis für die mit der neuen Professur fokussierten Frage, ob und wie sich Demenzen verhindern oder zumindest verzögern lassen“, so Professor Jürgen Deckert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am UKW. „Auf Dauer sind verantwortungsvolle Unternehmen auch die erfolgreichsten“, zitierte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt den am 5. Januar 2022 verstorbenen Dr. Eckernkamp. Der Verleger, Unternehmer, Stifter und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats der Vogel Communications Group hat das zeitlebens beherzigt. „Teilhabe am Leben durch Forschung“ überschrieb er seine im Jahr 2000 gegründete Stiftung. Die Förderung von Wissenschaft und Gesundheitswesen stehen seit jeher im Fokus. Allein an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurden 2022 zahlreiche Projekte mit insgesamt 193.000 Euro gefördert, unter anderem jenes von Dr. Tobias Mühling, dem Leiter der Arbeitsgruppe „Virtual Reality-Simulation im Medizinstudium“ für Notfallteams am UKW. In der jüngeren Vergangenheit wurden unter anderem die Krebs- und Tumorforschung, aber auch die Notfallmedizin mit Forschungsförderpreisen bedacht. Seit 2019 gibt es zudem in Kooperation mit der Prostata Hilfe Deutschland e.V. den Prostata-Tag Würzburg. Nicole Oppelt 

Fotos: Dr. Alexandra Wuttke ©David Wuttke, ©depositphotos.com/@vampy1

www.vogel-stiftung.de

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