Familienangelegenheiten

Der verzweigte Stammbaum der Bohnen und ihre gesundheitsfördernden Ableger

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Hätten Sie‘s gewusst? Weltweit gibt es etwa 700 verschiedene Bohnenarten und unzählige Bohnensorten¹. Die meisten von ihnen sind in den Tropen und Subtropen beheimatet. In den Gärten hierzulande finden sich vor allem Busch-, Brech-, Schnitt-, Stangen- und Prinzessbohnen. Bei ihnen handelt es sich allerdings um eine einzige Art: die grüne oder auch Gartenbohne. Ursprünglich stammt sie aus den entfernten Gebieten Mittel- und Südamerikas. Doch bereits seit dem 16. Jahrhundert wurde sie auch in Europa angebaut. Claudia Süssenguth, Inhaberin des Naturkostmarktes „Lollo Rosso“ in Würzburg, gerät ins Schwärmen, wenn sie an die schmackhafte Hülsenfrucht aus der Familie der Schmetterlingsgewächse denkt.

Foto: Claudia Süssenguth ©Nicole Oppelt

„In allen Erdteilen sind Bohnen bekannt und jeder – von Indien über Afrika bis Südamerika – hat hier seine eigenen Gerichte.“ Bei uns, so erinnert sie sich zurück, sei die Bohne in den vergangenen Jahrzehnten leider etwas vom Speiseplan verschwunden. Das änderte sich erst wieder mit dem Trend zur bewussteren Ernährung. Die Bohne sei eine tolle Alternative zu Fleisch, die in unzähligen Rezepten ein echter Genuss ist, ist Claudia Süssenguth überzeugt. Das bestätigt auch Ökotrophologin Birte Willems. „Beliebte Bohnensorten sind die früh geernteten Prinzessbohnen oder Keniabohnen oder die kräftigen und dickfleischigen Brechbohnen, die erst später im Jahr dran sind.“ Sie würden wenig Fett, dafür viel Eiweiß enthalten und außerdem vor löslichen Ballaststoffen nur so strotzen, was auch unserer Verdauung zugutekäme, weiß Süssenguth. Apropos: Etwas Bohnenkraut, aber auch Ingwer würden unerwünschte blähende Effekte mindern, so ihr Tipp.

„Daneben enthalten sie Vitamine C, Vitamin B2 und Folat. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente kommen in der Gartenbohne vor – unter anderem Kalzium und Magnesium“, ergänzt Willems. Ihre sekundären Pflanzenstoffe würden sich unter anderem positiv auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel auswirken. „200 Gramm grüner Bohnen liefern bereits fast die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin C und Folat sowie 15 Prozent des Tagesbedarfs an Magnesium und Vitamin B2“, führt die Ernährungsexpertin Willems aus. „Die getrockneten weißen Samen der grünen Bohne liefern auf 100 Gramm beachtliche 20 Gramm pflanzliches Eiweiß und ebenso viel Ballaststoffe.“ Dienlich ist die Bohne aber nicht nur dem Menschen: „Sie wird in der Landwirtschaft als Zwischenfrucht eingesetzt. Ihre Inhaltsstoffe sind den Böden nicht nur zuträglich, das Gewächs selbst lockert diese auch auf“, weiß Claudia Süssenguth.

Quellen:
¹https://www.selbstversorger.de/bohnensorten-bohnenarten/

„Bohnen dürfen nicht roh verzehrt werden“, mahnt Claudia Süssenguth.„Sie enthalten Lektine, wie das Protein Phasin, die giftig sind. Erst durch das Kochen werden sie unschädlich gemacht.“ Die Flüssigkeit in den länger erhitzten Bohnensuppen und Eintöpfen sei dagegen risikofrei, ergänzt Birte Willems. Die Gartenbohne gilt als eine der ältesten Kulturpfanzen der Welt.

www.lollo-rosso.de, www.gelassen-essen.com

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