Emaillegeschirr für Allergiker?

Risikobewertung von Chemikerin Dr. Katja Weirauch

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Foto: ©depositphotos.com/@domnitsky.yar

Wer sich einen neuen Kochtopf zulegt, greift meist zu Edelstahl. Doch es gibt Alternativen. Zum Beispiel das als allergikerfreundlich angesehene Material Emaille.

Das wird in der Küche verwendet, seit der Chemiker Adolf Martin Pleischl 1836 eine Rezeptur zur Herstellung eines bleifreien Emailles entwickelt hat.

Dr. Katja Weirauch, Chemikerin an der Uni Würzburg, bestätigt, dass Emaille gute Eigenschaften hat: „Intakte Emaille-Flächen sind sehr widerstandsfähig, zum Beispiel gegen Säuren.“ Ein Eisen- oder Zink-Topf würde durch Säuren leichter angegriffen als ein unbeschädigter Topf aus Emaille.

„Wir benützen im Labor für manche Anwendungen extra mit Emaille beschichtete Gefäße, weil die Oberflächen so stabil sind“, erklärt sie. Allerdings seien im Emaille Schwermetalle enthalten: „Und zwar sowohl in den Unterschichten, die zum besseren Haften des Emailles auf das Metall aufgetragen werden, als auch in den Farben.“

Durch Essig- oder Zitronensäure könnten die Schwermetalle unter Umständen herausgelöst werden.

Vorsicht sei vor allem bei Bechern mit beschädigtem Rand geboten. Weil der Becherrand mit dem Mund in Kontakt komme, könne es zur Überschreitung der Grenzwerte an Schwermetallen kommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigt, dass aus Emaille-Gefäßen Cadmium gelöst werde, das auf die darin aufbewahrten Lebensmittel übergehen könne.

„Emaille ist super, solange die Schicht, die mit den Nahrungsmitteln in Berührung kommt, nicht beschädigt ist“, so das Fazit von Chemikerin Dr. Weirauch.

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