Aus den Früchten der Rose gewonnen, erfreut sich Hagebuttenpulver als Nährstoff-Booster immer größerer Beliebtheit. Doch was ist dran an diesem besonderen Pflanzenstoff? „Botanisch betrachtet sind Hagebutten Scheinfrüchte respektive Sammelnussfrüchte, die typisch rot bis orange an Wildrosenbüschen eiförmig hängen“, erklärt Bernhard Späth, Heilpraktiker aus Lohr am Main. Das Hagebuttenpulver werde aus den getrockneten Scheinfrüchten hergestellt, wobei sowohl die Schale als auch die Kernchen im Innern zur Anwendung kämen. Das Pulver werde Späth zufolge bei vielen Beschwerden eingesetzt, wie etwa bei Arthrose, Arthritis, Rheuma, Rückenschmerzen, chronischen Entzündungen und insbesondere zur Stärkung des Immunsystems.
„Der sehr hohe Vitamin-C-Gehalt macht die Hagebutte zu einem hervorragenden Immunbooster“, so Bernhard Späth. Ferner verbessere Vitamin C die Aufnahme von Eisen und anderen Mineralstoffen aus dem Darm und sei wichtig für die Bildung von Kollagen, das unter anderem die Knorpelzellen vor Verschleiß schütze. „Neben Vitamin C enthält die Scheinfrucht unter anderem auch Vitamin A, E, K und B-Vitamine. Auch essenzielle Mineralstoffe und Spurenelemente sind in der Frucht enthalten.“ Besonders interessant: Forschende aus Dänemark gelang es in den 1990er-Jahren einen Wirkstoff aus der Hagebutte zu isolieren – das sogenannte Galaktolipid1. „Galaktolipide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die sich in einer außergewöhnlich großen Menge in der Frucht befinden – besonders in den Samenkernen“, sagt der Heilpraktiker. „Man fand heraus, dass die entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung der Hagebutte auf die Galaktolipide zurückzuführen ist.“
Bernhard Späth rät daher beim Kauf von Hagebuttenpulver auf zwei Dinge zu achten: erstens auf einen schonenden Herstellungsprozess. Denn nur bei einer Temperatur unter 40 Grad Celsius blieben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Zweitens sollten die Samenkerne mitverarbeitet worden sein. „Natürlich kann man die Hagebutten auch selbst sammeln, trocknen und dann einen Tee zubereiten“, regt er an. Dazu nimmt man einen Esslöffel getrocknete Hagebuttenstückchen auf eine große Tasse und lässt sie etwa fünf Minuten im heißen Wasser ziehen. „Der Nachteil: Aufgrund der Hitze gehen wertvolle Vitamine und Inhaltsstoffe verloren. Zudem löst sich nicht besonders viel Vitamin C.
Wegen der reizauslösenden Samenhärchen sollte zudem ein feiner Teefilter verwendet werden.“ Wünsche man sich die volle Heilwirkung, sollte laut Späth gut ein bis vier Monate lang ein bis zwei Teelöffel, also fünf bis zehn Gramm Hagebuttenpulver, täglich mit Saft, Smoothie oder mit Wasser eingenommen werden. „Nebenwirkungen sind sehr selten. Lediglich milde Magen-Darm-Beschwerden sind möglich, die leicht vermieden werden können, wenn man genügend Flüssigkeit beim Verzehr des Pulvers zu sich nimmt.“
Quelle:
¹https://www.bio-apo.de/ratgeber/naturheilmittel/hagebuttenpulver/