„Zunächst sah das Jahr 2020 nach einer großen Ernte aus“, erinnert sich Krischan Cords, Geschäftsführer der Main-Streuobst-Bienen eG. Zur Blütezeit hätten relativ hohe Temperaturen geherrscht, die gut waren für die Befruchtung. Doch ein später Kälteeinbruch zog ausgerechnet jene Bäume in Mitleidenschaft, die „immer spät blühen“, wie die klassischen Mostäpfel. Dadurch sei die angebotene Sortenzusammensetzung nun etwas anders ausgefallen. „Es gab relativ viele Frühsorten an wohlschmeckendem Tafelobst.“ Auch die Trockenheit habe es manchen Bäumen schwer gemacht.
„Sie ließen ihre Früchte fallen und sorgten so dafür, dass die Ernte etwas ausgedünnt wurde. Doch die Qualität des ‚wenigeren‘ Obstes, das wir schließlich hatten, war sehr gut“, zieht Cords stellvertretend für den über 100 Mitglieder starken Zusammenschluss von Streuobstbauern, Imkern und Privatleuten Bilanz. Die Früchte des vergangenen Jahres schlagen sich 2021 wieder im Sortiment, bestehend aus sortenreinen Säften, Aufstrichen, Edelbränden, Weinen und Co., nieder. Seit diesem Frühjahr gibt es einen neuen Cider in Halbliter-Abfüllung. „Er ist eine fruchtige Alternative zu Bier mit einem Alkoholgehalt von etwa vier Prozent“, schwärmt Krischan Cords. Auch neue Liköre finden sich im Angebot. Zum einen ein leicht herber Speierlings-Likör sowie ein nicht ganz so süßer Wildbirnen-Likör, der „für ein interessantes Mundgefühl sorgt“, zum anderen gibt es einen neuen, trockenen Apfel-Likör. Beim Honig von den mainfränkischen Streuobstwiesen stand bereits die dritte Ernte an. „Er kommt von Bienen, die hauptsächlich auf Streuobstwiesen unterwegs sind“, erklärt Cords.
„Wir haben große, zusammenhängende Streuobstwiesen. Gerade in Margetshöchheim sind es mehrere Hektar. Die Frühjahrsblüte, die von Kirschen über Zwetschge, Birne, Apfel und Quitte bis hin zu Mistel und Weißdorn reicht, ist für die Bienen ein wahres Paradies – und nicht nur für sie!“
Heuer steht bereits die dritte Ernte des Honigs von den mainfränkischen Streuobstwiesen an. Nach Kirsche, Apfel und Quitte finden Bienen auf Weißdornblüten reichlich Pollen und Nektar.
