Die Zitrone des Nordens

Heilpraktiker Bernhard Späth über den Sanddorn

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Auch wenn der Sanddorn unscheinbar daherkommt, hat er es doch in sich. „Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse und zählt zu den wenigen Pflanzen, die auch auf Dünen gedeihen“, weiß Heilpraktiker Bernhard Späth. Der winterharte Strauch, der ursprünglich aus Nepal komme, könne bis zu fünf Meter hoch werden. „Mittlerweile ist er weltweit heimisch und man findet ihn nicht nur am Meer, sondern auch in Gebirgen und an Uferböschungen.“ Er liebe lockeren, leichten Boden und einen freien, sonnigen Platz. Mit seinen langen Wurzeln könne er problemlos an trockenen und sandigen Standorten Fuß fassen, was der Pflanze zusammen mit den Dornen an den rotbraunen Ästen ihren Namen eingebracht habe. Zwischen August und Dezember reifen seine orangeroten Power-Beeren heran, die neben der Hagebutte, zu den vitaminhaltigsten Früchten überhaupt zählen. „Besonders wegen des hohen Gehalts an Vitamin C¹ haben die Beerenfrüchte eine enorme Wirkung auf die Abwehrkräfte“, weiß der Fachmann. „Darüber hinaus enthalten sie die Vitamine B1, B2, E, K, Provitamin A und, was ungewöhnlich für eine Pflanze ist, das Vitamin B12, was für Veganer von Interesse sein dürfte, da die meisten Vitamin-B12-Quellen tierischer Herkunft sind.“

Doch nicht nur die Vitamine machen die Strauchbeeren so wertvoll für die Gesunderhaltung des Körpers, sondern laut Bernhard Späth auch die zahlreichen Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Der Heilpraktiker kennt daher gleich eine ganze Reihe verschiedener Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten der „Zitrone des Nordens“, wie der Sanddorn auch genannt wird. Wer sich vor den Dornen in Acht nehme, könne die Beeren direkt vom Strauch essen. Doch das dürfte den meisten wohl zu sauer sein. „Deshalb werden die Beerenfrüchte in der Regel nach dem Waschen ausgepresst und als Saft haltbar gemacht. Dazu wird er mit Zucker in einem Verhältnis von 2:1 vermengt und heiß in sterilisierte Flaschen abgefüllt. Diesen kann man später mit Wasser verdünnt trinken oder zu Marmelade weiterverarbeiten.“

Haltbar gemacht werden können die Beeren auch durch das Trocknen. Dafür werden sie gewaschen und in den Dörrautomat, Backofen oder auf die Heizung gelegt, solange, bis sie richtig „schrumpelig“ sind. „Mit diesen getrockneten Beeren lässt sich ganz einfach ein heilsamer Tee zubereiten“, so Späth. Er empfiehlt, einen Teelöffel Beeren mit etwa 200 Milliliter kochendem Wasser zu übergießen und zehn Minuten ziehen zu lassen. Ein solcher Tee sei natürlich auch mit frischen Beeren möglich. Interessant ist für den Fachmann auch das rotgoldene Öl aus Kernen und Fruchtfleisch. „Da dieses Öl reich an ungesättigten Fettsäuren² ist, wird es besonders gut von der Haut aufgenommen und sorgt für eine schnellere Regeneration irritierter oder geschädigter Haut.“ Helfen können die Sanddornbeeren seiner Ansicht nach bei einer Immunabwehrschwäche, Nährstoffmangel, Magen- und Darmstörungen, rheumatischen Schmerzen, Frauenleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei Müdigkeit.

Quellen:
¹https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2018/september/der-sanddorn-ist-reif/,
²https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22558083/

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