Die deutsche Kicher

Eine alte Kulturpflanze für die moderne Küche: die weiße Platterbse

0

Falafel kennen die meisten aus der arabischen Küche. Üblicherweise wird die fleischlose Beilage aus Kichererbsenmehl hergestellt. Das geht aber auch anders: Aus Wertheim-Sachsenhausen kommt eine regionale Variante, die „Sachsenhäuser Falafel“, ein gewürztes, frittiertes Bällchen aus pürierten Platterbsen.

Der Bioland-Hof Klein baut hier im Taubertal weiße Platterbsen an. Sie bilden die heimische Grundlage für Gerichte wie aus 1001 Nacht. Die Ökobauern Iris und Fritz Klein schwören auf die alte Kulturpflanze aus dem Mittelmeerraum, die sie beim Stöbern in alten Brockhaus-Bänden wieder ausgegraben haben. Die weißen Samen dienen, seit alters her, der Ernährung von Mensch und Tier.

Schon in der jüngeren Steinzeit soll die Platterbse von Ägypten nach Südeuropa gelangt und in Deutschland seit Beginn des 16. Jahrhunderts im Ober- und Mittelrheingebiet sowie in Bayern und Sachsen angebaut worden sein. „Die Platterbse trägt wesentlich zu einer ausgewogenen Ernährung bei“, sagen Iris und Fritz Klein über das „heimische Superfood“. Sie enthalte essenzielle Aminosäuren, darüber hinaus Vitamin K, Vitamin B1, B2, B6, Vitamin C, Vitamin E, Niacin und habe einen Eiweißgehalt von etwa 21 Prozent.

„Die biologische Wertigkeit des Eiweißes entspricht der von Erbsen“, informiert hierzu die Uni Gießen¹. Die „deutsche Kicher“ ist aber nicht nur als Grundlage für Falafel geeignet. Sie eignet sich auch für fast alle anderen Kichererbsen-Rezepte. „Ähnlich wie bei Linsen empfiehlt es sich, Platterbsen über Nacht in Wasser einzuweichen, um die Bitterstoffe zu entfernen“, rät das Bundeszentrum für Ernährung².

Zusammen mit roter Paprika und grünen Kräutern ergeben Platterbsen dann zum Beispiel einen kunterbunten und leckeren Salat. Wohl bekomm‘s!

Quellen: 1 www.geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/320/original/saat-pla.htm,
2 www.bzfe.de/inhalt/pressemeldung-7535.html

Share.