Der Wald als Apotheke

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Man kann Bäume nicht nur umarmen, sondern auch aufessen. „Speise-Laubbäume gibt es seit Urzeiten in allen Kulturen“, weiß Ursula Asamer. Sie sind „Medizinfrauen und Medizinmänner der Natur“. Außerdem seien sie „Nahrungsquelle“. Die komplementärmedizinische Therapeutin mit eigener Praxis erklärt: „Baum-Kost lässt brachliegende Geschmacksnerven zum Leben erwachen.“

In ihrem Buch „Blätter, Knospen, Rinde & Co.“ hilft die Kräuterpädagogin beim Entdecken uralten Wissens. Zum Beispiel Birkenwasser, dessen Herstellung Asamer ausführlich erläutert. Ihr Tipp: „Die kurmäßige Anwendung im Frühjahr wirkt durch die angekurbelte Entgiftung stärkend und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit (…).“ Birkenwasser steigere die Nierentätigkeit und die Harnausscheidung auf sanfte Weise – ohne die Nieren zu reizen. Ebenfalls interessant: „Fichtenpech wird laut mündlicher Überlieferung als der erste Kaugummi bezeichnet.“ Zur Zahnreinigung und Desinfektion des Mundraumes sei das Harz der Fichte genüsslich zerkaut worden. Apropos Reinigung: „Harzräuchern desinfiziert Räume“, so die Expertin. Das passende Rezept für Räucherpralinen packt sie obendrauf.

Ursula Asamer: Blätter, Knospen, Rinde & Co. – Heimische Speiselaubbäume für Küche und Gesundheit, Leopold Stocker Verlag, Graz 2022, ISBN: 978-3-7020-1954-9, Preis: 19,90 Euro,
www.stocker-verlag.com

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