Der Arzt als Patient …

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Professor Dr. Thomas Bein leitet eine Intensivstation am Universitäts-Klinikum Regensburg und ist Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees, als bei ihm Knochenmark-Krebs diagnostiziert wird. „Ich habe mich als Intensivmediziner über Jahrzehnte mit der Hightech-Medizin identifiziert. Bis zu dem Zeitpunkt, als es mich, den Arzt, selbst erwischte, war die medizinische Welt für mich weitgehend in Ordnung“, schreibt Professor Bein. Die Diagnose, erinnert er sich, habe ihn wie ein Schlag getroffen. In der Folge habe er einen Rollentausch erlebt und erfahren, wie es ist „vom erfolgreichen Mediziner zum ausgelieferten Patienten im Getriebe der Hochleistungsmedizin zu werden“. Seine Erkenntnis: Dieser Medizin mit ihrer enormen Leistungsfähigkeit steht „nach wie vor der arme und leidende Mensch mit seiner Verunsicherung, seiner Angst und vielen offenen Fragen gegenüber.“ Seine Forderung lautet daher: „Die moderne Medizin (…) muss künftig mehr denn je die Bedürfnisse des Patienten in den Blick nehmen – sonst können ihre großen Erfolge nicht nachhaltig sein“.

Prof. Dr. Thomas Bein: Ins Mark getroffen. Was meine Krebser­krankung für mich als Intensivmediziner bedeutet, Droemer Knaur Verlag, München 2021, ISBN: 978-3-426-27854-3,
Preis: 19,99 Euro, www.droemer-knaur.de

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