Demenzsensibles Krankenhaus

Unruhige Patienten nicht als Störenfriede sehen

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Manchmal müssen Krankenschwestern die Zähne zusammenbeißen: Patienten verhalten sich in einer Weise, die absolut nicht in Ordnung ist. Das kann auf schlechte Manieren, aber auch auf eine Krankheit zurückzuführen sein. So neigen Menschen mit Demenz manchmal zu Aggressivität. Im kürzlich abgeschlossenen Projekt „Demenzsensibles Krankenhaus“ (DESI) lernten Pflegekräfte des Würzburger Uniklinikums, zu erkennen, ob hinter einem auffälligen Verhalten eine Demenz steckt.

In der Vergangenheit haben sich Pflegekräfte zu wenig darum gekümmert, wie es demenzkranken Menschen in einer Klinik geht. Das sollte sich in Würzburg ändern, beschloss die Würzburger Seniorenvertretung. Zusammen mit Dr. Michael Schwab, Chefarzt der Geriatrischen Reha-Klinik des Bürgerspitals, und Dr. Elisabeth Jentschke, leitende Neuropsychologin an der Uniklinik, wurde DESI realisiert. „Seit unseren Schulungen haben die Schwestern eine andere Haltung, sie sehen unruhige Patienten nicht mehr als Störenfriede an, sondern kennen ein Repertoire an Maßnahmen, die sie in dieser Situation anwenden können“, sagt Dr. Schwab. Bei demenziell veränderten Senioren, die nicht sensibel behandelt werden, könne beispielsweise ein postoperatives Delir zum Dauerzustand werden.

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