Corona wiegt schwer

Eine Studie liefert erstmals konkrete Zahlen und Fakten zum Thema Gewichtszunahme in der Pandemie

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Der Blick in den Spiegel offenbart es schonungslos. Viele von uns haben seit dem Beginn der Corona-Pandemie zugenommen. In einer gemeinsamen Studie des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München (TUM)¹ und des Meinungsforschungsinstituts Forsa befassten sich Expert:innen nun erstmals mit diesem Thema und präsentierten Anfang Juni konkrete Zahlen zum geänderten Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Erwachsenen während der Pandemie Die deutschlandweit angelegte Studie befragte im April online 1.001 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren und widmete sich dabei gleich mehreren Fragen. Unter anderem ging es darum, ob sich Erwachsene in Corona-Zeiten bewusster und gesünder ernähren.

Oder wie es um die (Alltags-) Bewegung bestellt ist, wenn Fitnessstudios geschlossen sind und Vereinssport nicht möglich ist. Das Ergebnis – Corona wiegt schwer: „Rund 40 Prozent der Befragten haben seit dem Beginn der Pandemie zugenommen. Etwas mehr als die Hälfte bewegt sich weniger als vor der Corona-Krise.“ Dass sie seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen haben, gaben dabei überdurchschnittlich häufig die 30- bis 44-Jährigen (48 Prozent) sowie die Befragten an, die bereits zuvor ein Gewichtsproblem hatten (53 Prozent). Das heißt im Umkehrschluss: Je höher der Body-Mass-Index (BMI) der Befragten, desto häufiger gaben sie an, dass sie weiter zugelegt hatten.

„Corona befeuert damit eine Adipositas-Pandemie“, kommentiert Hans Hauner, Ernährungsmediziner und Leiter des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin. Im Durchschnitt liegt die Gewichtszunahme bei 5,6 Kilo. Bei den Befragten mit einem höheren BMI von über 30 ergibt sich der Studie zufolge sogar eine Gewichtszunahme von durchschnittlich 7,2 Kilo. „Im Gegenzug gilt Adipositas als Treiber der Covid-19-Pandemie, denn mit dem BMI steigt auch das Risiko, schwer an Corona zu erkranken. So entsteht ein Teufelskreis aus dem Zusammenspiel von Corona und Adipositas“, so Hauner.

Quelle:
¹https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36713/

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