Harte Kost

Alle können satt werden

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Foto: LUDWIG Verlag

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Die nüchternen Zahlen sind heftig: Obwohl Millionen Menschen auf der Welt hungern, kommt nahezu die Hälfte aller Lebensmittel nicht der Ernährung zugute.

So das Ergebnis umfassender Recherchen von Valentin Thurn und Stefan Kreutzberger, Autoren des im November 2014 erschienenen Buchs „Harte Kost“.

Doch es wäre möglich, so zu wirtschaften, dass alle Menschen satt werden: Durch Alternative Anbaukultur, „Essbare Städte“, Waldfeldbau und eine Kombination von Fisch- und Pflanzenzucht.

Letztlich ist jedoch die Mitarbeit jedes Einzelnen erforderlich, um die globale Hungermisere, das Elend der in Massen gehaltenen Tiere und die drohende Öko-Katastrophe zu besiegen, verdeutlichen die Autoren.

Wer Fleisch essen möchte, sollte sich zum Beispiel vergewissern, dass es tatsächlich aus Weidehaltung stammt. Jeder Einkauf lokal erzeugter Nahrungsmittel auf dem Wochenmarkt steuert schließlich der Konzentration auf dem Agrarmarkt entgegen.

Geschieht dies nicht, werden im Wettlauf um neue Märkte weiterhin Urwälder gerodet. Es werden weiterhin Moore und Weideland umgepflügt, um neues Land zu gewinnen.

Auch plädieren die Autoren für die Unterstützung von Kleinbauern und deren Kooperativen in Entwicklungsländern, denen nur Wege der fairen Vermarktung Marktzugänge eröffnen.

Studien wiederum zeigen auf, dass Kleinbauern auf schonendere Weise mehr Ertrag aus einem Hektar Boden herausholen können als Großfarmer.

Der Agrarindustrie in den entwickelten Länder, auch das stellt das Autorenduo dar, gelingt es längst nicht mehr, die Erträge nennenswert zu steigern. Trotz allem technischen Fortschritt.

Thurn und Kreutzberger zufolge könnten letztlich jedoch allein dadurch, dass nicht mehr die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen, für Tierfutter oder Agrarsprit verwendet würde, alle Menschen ernährt werden.

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