Der deutsche Physiker Johannes Ostermeier entdeckte 1928, dass reines Magnesium (Mg) unter Sauerstoffatmosphäre in einer Blitzlichtbirne elektrisch gezündet werden kann. Aber nicht nur Fotografen ging mit Mg ein Licht auf: Mit leuchtendem Beispiel ging das silbrig-weiße Leichtmetall auch beim Auto- und Maschinenbau voran.
Desweiteren findet es Einsatz als Düngemittel für ausgelaugte Böden, als Implantatmaterial etwa von Stents oder als Bestandteil von Feuerzeugen, um den Funken zu entfachen. Mg ist das zehnhäufigste Element der Erdkruste und kommt in fast allen Lebensmitteln vor.
Der menschliche Organismus kann das Mineralsalz Mg nicht selber bilden, braucht es aber für rund 300 Stoffwechselprozesse, sprich für fast alles. Wenn ein Mg-Mangel vorliegt, kann dieser ein wahres Blitzlichtgewitter an Beschwerden im Körper auslösen.
„Ein Mg-Mangel kann Bluthochdruck, Krämpfe, Muskelschwäche, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen, Herzprobleme und einen Vitamin-D-Mangel auslösen“, berichtet Apotheker Dr. Strohmeier aus der täglichen Praxis.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen täglich 300 bis 400 Milligramm Mg zu sich zu nehmen – am besten über eine ausgewogene Ernährung. Mg-reiche Lebensmittel, so Strohmeier, seien Vollkorngetreide, Sonnenblumen, Nüsse, Gemüse, Bananen und Sojabohnen. Die Zufuhr von Mg über die Nahrung funktioniere in der Regel gut: Läge bereits ein Mangel vor, sollte man nicht selbst herumdoktern, sondern einen Arzt oder Apotheker fragen.
Zahlreiche Medikamente, so Dr. Strohmeier, beispielsweise Antibiotika wie Tetracycline, Antiarrhytmika wie Verapamil, Herzglycoside wie Digitoxin oder Eisenpräparate würden bei gleichzeitiger Magnesiumgabe in ihrer Wirkung beeinträchtigt. Auch müssten Menschen mit einer Nierenfunktionsstörung bei der Einnahme von Mg auf eine genaue Dosierung achten, so der Apotheker.
Bei einer Überdosierung von drei bis fünf Gramm pro Tag entstehen Durchfall, bei einer längerfristigen Einnahme von so hohen Dosen kann es zu schwersten Nierenschäden kommen. Dennoch ist Mg ein „Salz des Lebens“ (orthomolekulare Medizin, Schüler-Salze, Homöopathie) auf das wir nicht verzichten dürfen.
„Besonderen Bedarf an Mg, der über die von DGE empfohlenen 300 Milligramm hinausgehe“, so der Präventionsapotheker Dr. Strohmeier, „haben Diabetiker, chronisch Kranke, Frauen, die die Pille nehmen, Schwangere und Stillende, Stressgeplagte und Sportler. Mg ist aber auch an der Energiebereitstellung unserer Zellen beteiligt, so dass überhaupt ein Stoffwechsel stattfinden kann.“
Zusammen mit den Mineralstoffen Natrium, Calcium und Kalium sorgt es dafür, dass Signale von Nerven zu Muskeln richtig weitergegeben und verarbeitet werden, überall im Körper – auch am Herzen. So kann Magnesium verhindern, dass Herzstiche wie ein Blitz durch den ganzen Körper fahren.