Bingens Mundreichungen

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„Essen ist Medizin“ und „Ernährung Therapie“ … das waren Leitgedanken Hildegard von Bingens. Jutta Isabelle Martin lässt auf 272 Seiten die jahrhundertealte Heilküche der Ordensfrau wieder aufleben – mit Dossiers zu 28 Hildegard-Heilpflanzen, mit individueller Heilküche bei bestimmten Erkrankungen, mit einem Fastenprogramm und mit Rezepten für den Alltag. Von Akelei und Bertram gegen Verschleimung über Tinnitus-Kräuterauflagen bis hin zur Wurzel für alle Fälle, Galgant, dekliniert Martin die „Mundreichungen“ der Klostermedizinerin durch. Die vielfältigen Rezepte für den Alltag beinhalten die von Hildegard von Bingen empfohlenen Zutaten einer gesunden Lebensführung. Die da wären: wenig Fleisch, und wenn dann beispielsweise Reh oder Hirsch, Ziege, Kalb oder Huhn. Bei Fisch rät sie etwa zu Kabeljau, Saibling, Hering oder Wels. Dinkel ist das Getreide ihrer Wahl und auch bei Obst kommt nicht alles auf den Teller: Äpfel, Birnen, Himbeeren, Johannisbeeren, Quitten, Datteln favorisiert sie, von Erdbeeren, Zwetschgen oder etwa Pfirsichen rät sie ab. Zu den modernen Küchengiften zählt sie beispielsweise Kaffee, Margarine, Salz oder auch Nachtschattengewächse.

Jutta Isabell Martin: Hildegard von Bingen Heilküche, Trias im Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2019, ISBN: 9783432107035, Preis: 24,99 Euro, www.thieme.de

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