Auf dem Holzweg

Holz ist nicht gleich Holz! Für die richtige Auswahl ist der Verwendungszweck entscheidend

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„Holz begleitet die Überlebens- und Entwicklungsgeschichte der Menschheit von Anbeginn an“, schreiben die Autor:innen des „Praxisbuch Holz“. Bäume würden uns mit allem Lebensnotwendigen versorgen – Sauerstoff, Nahrung, Wärme, Medizin und Schutz. Doch Holz ist nicht gleich Holz. „Weltweit gibt es rund 25.000 Holzarten, von denen (…) 600 bis 800 weltweit regelmäßig gehandelt werden“, informiert der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V.¹ Jede Art hat individuelle Eigenschaften. Die erste Unterscheidung gelingt meist schon anhand von Holzfarbe, Maserung, Struktur der Poren, Dichte respektive Gewicht sowie Geruch².

Das „Praxisbuch Holz“ unterscheidet grob in Nadel- und Laubhölzer. „Viele, aber beileibe nicht alle Nadelhölzer sind weicher als Laubhölzer“, heißt es. Häufig seien sie aromatisch und in einigen Fällen äußerst dauerhaft. Die meisten Arten seien zudem preiswerter als Laubhölzer, was sie vor allem in der Bauindustrie sehr beliebt mache. Laubhölzer wiederum böten eine sehr große Auswahl an Farben, Strukturen und Zeichnungen. Auf der anderen Seite würden sie langsamer wachsen und seien meist dauerhafter als Nadelbäume, was das Holz häufig auch teurer mache. Laubhölzer, informiert „Holz vom Fach“, würden sehr oft im Innenausbau und im Möbelbereich eingesetzt. „Einheimische, typische Laubhölzer sind zum Beispiel Buche, Eiche und Esche.“ Nadelhölzer wiederum würden sich aufgrund ihres gleichmäßigen, geraden Wuchses und ihrer geringeren Dichte ideal als Bauholz eignen. „Konstruktiv geschützt, besitzen sie auch im Außenbereich eine lange Lebensdauer.“ Die üblichen in Deutschland angepflanzten und verwendeten Nadelhölzer seien Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie. Eine Unterscheidung in „Hart-“ und „Weichholz“ halten die Fachleute vom deutschen Holzfachhandel³ für „ungenau“ und sollte „durch konkrete Nennung der Holzart (…) ersetzt werden“.

Nachhaltig sei die Verwendung von Holz allemal. Sie „hilft beim Klimaschutz, denn Holz bindet den Kohlenstoff aus der Luft. So ist jedes Holzprodukt eine sogenannte CO2-Senke.“ Holz und Holzreste ließen sich mehrfach recyceln und zu neuen hochwertigen Produkten verarbeiten. Dennoch sollte beim Kauf genau hingesehen werden: Denn Tropenhölzer wie Mahagoni und Teak sind zwar schön anzuschauen und dementsprechend ein beliebtes Material. „Allerdings zu einem hohen Preis, und das nicht nur im wortwörtlichen Sinne: Viele tropische Hölzer werden etwa aus Südostasien importiert und haben lange Transportwege hinter sich“, mahnen die Experten von LaModula. Sie empfehlen, zu hinterfragen. Woher stammt das Holz? Ist die Forstwirtschaft nachhaltig? Wie ist die Verarbeitung, sprich, wurden Lacke verwendet, oder ist das Material weitestgehend naturbelassen? Ist Letzteres der Fall, sei auch die Pflege denkbar einfach. Einfach abstauben, fertig!

Quellen:
¹https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/wissenswertes/welches-holz-fuer-welchen-zweck, ²https://www.lamodula.de/lexikon/gesund-wohnen/holzarten-verwendung,
³https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/wissenswertes/holzwissen/weichholz-oder-hartholz

Praxisbuch Holz, Techniken – Werkzeuge –
Projekte, Dorling Kindersley Verlag GmbH, München 2020, ISBN: 978-3-8310-4007-0,
Preis: 39,95 Euro, www.dorlingkindersley.de

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