Ameisen als Wundmanager

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Der Biologe Dr. Erik Frank entdeckte bei der afrikanischen Matabele-Ameise eine nach aktuellem Stand der Forschung im Tierreich einzigartige Form der Diagnose von Infektionen und gezielter Wundbehandlung. Fordert ein verletztes Tier Rettung, gibt es Pheromone ab und lässt sich zurück ins Nest tragen. Dort werden potenziell infektiöse Wunden mit einer antimikrobiellen Substanz bedeckt, die von den Ameisen über Drüsen ausgegeben wird. Das helfende Tier nimmt diese Substanz in den Mund und trägt sie auf die Verletzung auf. Rund 90 Prozent der Tiere überleben nach dieser Versorgung, berichtet Frank. In Würzburg baut der Wissenschaftler im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Forschungsgruppe auf, mit einem Budget von rund 1,3 Millionen Euro über sechs Jahre. Sein langfristiges Ziel ist es, die Wundbehandlung im Tierreich als Forschungsbereich in der Biologie zu etablieren und auf andere Tierarten auszuweiten, womöglich sogar mit einem Nutzen für die Humanmedizin.

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