Achtsamkeits-Training

Bernd Altenhöfer erklärt, was Pekiti-Tirsia Kali und Qi Gong für unsere Gesundheit tun können

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„Pekiti-Tirsia Kali ist ein realistisches System, bei dem von Beginn an auch mit und gegen Waff en trainiert wird, um sich gegen Angreifer wehren zu können“, so Altenhöfer. Foto: No4 Aktivzentrum

„Pekiti-Tirsia Kali ist ein realistisches System, bei dem von Beginn an auch mit und gegen Waff en trainiert wird, um sich gegen Angreifer wehren zu können“, so Altenhöfer. Foto: No4 Aktivzentrum

Wir multitasken. Zeit, um zu sich zu kommen, bleibt kaum. Auch Bernd Altenhöfer hat das erlebt. Der Cheftrainer des „No4 Aktivzentrum“ in Würzburg setzt auf Qi Gong, „ein chinesisches Meditations-Bewegungs-System und eine Säule der traditionellen, chinesischen Medizin“.

Es beinhalte Atemtechnik, leichte Bewegung, Achtsamkeit und Visualisierung. „Im ursprünglichen Sinn heißt Qi Gong „arbeiten mit dem Qi, der Lebensenergie“, erklärt Altenhöfer. Zu Beginn der Einheit steht das In-Sich-Hineinhorchen und die Konzentration auf einzelne Körperteile.

„Der Achtsamkeit folgt das Qi, dem Qi folgt das Blut.“ Man stellt etwa fest, dass die Finger wärmer werden, anfangen zu kribbeln, wenn man sich auf sie konzentriert. „Wir versuchen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, indem wir uns auf bestimmte Körperregionen fokussieren, die Aufmerksamkeit brauchen“, so Altenhöfer.

Qi Gong könne jeder betreiben. Krankheit oder Bewegungseinschränkungen spielten keine Rolle. „Selbst Bettlägrige könnten das machen.“ Er selbst habe mit Qi Gong gelernt, ruhiger zu werden, zu einem besseren Schlaf zu finden, abzuschalten. Sich darauf einzulassen, habe eine Zeit gedauert.

Die dahinter stehende chinesische Philosophie spiele dabei zu Beginn keine vordergründige Rolle. In erster Linie müsse es einem gut tun. „Es bringt uns zurück ins Hier und Jetzt“, so der Trainer. Vergangenheit und Zukunft sind unwichtig – eine Chance zur zumindest kurzfristigen Entschleunigung.

„Man wird gelassener, lernt besser mit seinen Emotionen zurecht zu kommen, sich zu konzentrieren und insgesamt positiver zu denken – ohne stundenlanges Üben“. Qi Gong ist eine sinnvolle Ergänzung zum Pekiti-Tirsia Kali, ein philippinisches Selbstverteidigungssystem mit und ohne Waffen.

Das Ganze sei äußerst effektiv und vor allem einfach zu erlernen, da stets die gleichen Bewegungen abliefen. Dennoch seien alle Aspekte des Kampfes, von Weglaufen bis zum Bodenkampf, vorhanden. Häufig werden Kreuzbewegungen ausgeführt, die auch therapeutischen Effekt haben.

Die Gelenke werden durchbewegt, ohne sie zu verschleißen. „Beide Gehirnhälften, Koordination, Kraft und Ausdauer werden geschult“. „Kali stärkt und macht mobiler.“ Die uralten asiatischen Wurzeln sind gut auf die moderne westliche Welt übertragbar. Man lerne, sich zu schützen, auf sich zu achten, und nicht gegeneinander zu arbeiten, so der Experte.

„Selbstverteidigung beginnt nicht erst bei der Auseinandersetzung, sondern schon davor. Es geht um positive Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, auch für den Körper.“ Der Grundgedanke: „Das Leben ist schön, wir sehen aber auch die Dinge, die nicht stimmen.“

Die Philosophie dahinter ist lebensbejahend. Leben, Gesundheit, Erfolg stehen im Vordergrund. Mit diesem Wissen werde versucht, das eigene Leben so erfolgreich wie möglich zu gestalten und die Gesundheit, etwa durch Training und Ernährung, zu unterstützen.

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