Zwei Traditionshäuser gehen unter ein rechtliches Dach

Krankenhaus Juliusspital und Missionsärztliche Klinik schließen sich zusammen

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Zukünftig gemeinsam (von links) Wolfgang Popp (Leiter des Krankenhauses Juliusspital), Prof. Dr. August Stich (Vorsitzender des Missionsärztlichen Instituts Würzburg), Walter Herberth (Leiter der Stiftung Juliusspital), Simon Kuttenkeuler (Vorsitzender des Vereins Kinderklinik am Mönchberg) und Volker Sauer (Geschäftsführer der Missionsärztlichen Klinik). Foto: Martina Schneider

Zukünftig gemeinsam (von links) Wolfgang Popp (Leiter des Krankenhauses Juliusspital), Prof. Dr. August Stich (Vorsitzender des Missionsärztlichen Instituts Würzburg), Walter Herberth (Leiter der Stiftung Juliusspital), Simon Kuttenkeuler (Vorsitzender des Vereins Kinderklinik am Mönchberg) und Volker Sauer (Geschäftsführer der Missionsärztlichen Klinik). Foto: Martina Schneider

Klinikum Würzburg Mitte – Unter diesem Dach werden das Krankenhaus Juliusspital und die Missionsärztliche Klinik in Zukunft vereint sein. Dies beschlossen die Träger der beiden Traditionskliniken, die Stiftung Juliusspital Würzburg, der Verein für ärztlichen Dienst in Übersee – Missionsärztliches Institut Würzburg und der Verein Kinderklinik am Mönchberg e.V.

Das Klinikum Würzburg Mitte – eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) – wird ab dem 1. Januar 2017 mit dem operativen Geschäft beginnen. Gesellschafter sind die Stiftung Juliusspital mit 60, das Missionsärztliche Institut mit 32 und der Verein Kinderklinik am Mönchberg e. V. mit acht Prozent der Geschäftsanteile.

Die bekannten und traditionsreichen Namen der beiden Krankenhäuser und deren Standorte bleiben weiterhin erhalten. Mit dem Zusammenschluss entsteht ein Klinikum mit 663 Planbetten, rund 1 900 Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von voraussichtlich 120 Mio. Euro im Jahr.

Mit der neuen Gesellschaft reagieren die Träger auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und stellen sich auf weitere Verschärfungen in der Zukunft rechtzeitig ein. Sie bringen damit einen rund zweijährigen Prozess der Annäherung zu einem erfolgreichen Abschluss.

Im Juli 2014 hatten die Träger beschlossen, in eine Kooperation der Kliniken einzusteigen. Nachdem die Grenzen der Kooperation schnell erkannt und erreicht waren, folgte im Juli 2015 der weiterführende Beschluss, ab Oktober 2015 Beratungen zur rechtlichen Zusammenführung der Häuser aufzunehmen. Nach neun Monaten und 16 mehrstündigen Gesprächsrunden des Verhandlungsteams liegt nun eine zukunftsweisende Entscheidung für Patienten und Mitarbeiter vor.

Von Anfang an war wichtig, aus einer gesunden und stabilen Situation heraus jetzt schon Maßnahmen zu ergreifen, um einem wachsenden Kostendruck und weiterhin anstehenden Reformen standhalten zu können.

Die übereinstimmenden, weltanschaulichen und vom christlich-caritativen Geist geprägten Wertevorstellungen beider Häuser lassen auch in Zukunft das zu, was beide auszeichnet: Menschlichkeit und Empathie sind für Juliusspital und Missio seit jeher prägende Elemente im Umgang mit den Patienten und werden dies auch bleiben.

Dabei sollen auch das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter eingebunden und so notwendige Veränderungen patientenorientiert umgesetzt werden. Effektive Strukturen, zeitgemäße Investitionen, effizienter Personaleinsatz und die Balance zwischen Grund-, Regel- und Spezialversorgung sollen die hohe Qualität beider Häuser in Zukunft weiter gewährleisten.

Daher ist das Zusammengehen eine große Chance für beide Klinikstandorte und am Ende für die Patienten der Krankenhäuser. Ein gemeinsames medizinisches Konzept wird nun konkret erarbeitet, neue Strukturen werden entwickelt und die Versorgungsqualität gemeinsam verbessert.

Die Bündelung von Expertise und Leistungsprofil, wie sie bereits für das EndoProthetikZentrum Juliusspital Würzburg stattgefunden hat, wird auch in anderen Bereichen untersucht, neu konzipiert und zum Wohle der Patienten umgesetzt.

Dies will wohl überlegt und gut geplant sein, sodass das Zusammenwachsen beider Kliniken einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Für die Patienten beider Krankenhäuser ändert sich nichts, sie behalten dieselben Ansprechpartner. Auch die Strukturen und Möglichkeiten für die zuweisenden Ärzte bleiben erhalten. Wie bisher sind die beiden Standorte Krankenhaus Juliusspital und Missionsärztliche Klinik Ansprechpartner für Ärzte und Patienten.

Ebenso erhalten bleiben die Arbeitsverhältnisse und -verträge der Mitarbeiter beider Häuser. Nach Treffen der Grundsatzentscheidung liegt den Gesellschaftern am Herzen, auch die Mitarbeiter in den gemeinsamen Prozess zu integrieren und ihr vorhandenes Wissen und ihre Erfahrungen einzubinden. Im Gegenzug bietet das neue Unternehmen seinen Mitarbeitern aber auch neue, berufliche Perspektiven und Möglichkeiten.

Der nun eingeschlagene Weg eröffnet neue Chancen in der stationären Krankenversorgung und in der Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft die zum Vorteil der Patienten ergriffen werden. Er garantiert und schafft attraktive Arbeitsplätze und sichert der Bevölkerung in der Region letztlich das besondere Angebot der beiden Traditionshäuser Krankenhaus Juliusspital und Missionsärztliche Klinik als Alternative zu großklinischen Konzernstrukturen.

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