Die Konzentration folgt der Aufmerksamkeit, so das einfache Prinzip, Kindern beim Zahnarzt die Angst zu nehmen.
Dr. Jörn Haase, Zahnarzt in Wertheim, hat für seine kleinen Patienten ein Vögelchen aus Plastik, das es auf dem Zeigefinger zu balancieren gilt und einen Zauberbeutel, in dem allerhand Schätze zwischen zwei Pfund Linsen versteckt sind.
„Die Induktion der Trance wird durch Konfusion eingeleitet“, erklärt Dr. Haase das Konzept.
Während das Kind mit der einen Hand das Vögelchen balanciert und mit der anderen Hand nach Schätzen (Kleinspielzeug) im Zauberbeutel sucht, spricht die Helferin dem Kind in ein Ohr und der Zahnarzt dem Kind ins andere.
„Multitasking ist eine Mär, man kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren“, so der Zahnarzt. „Bei zwei oder mehr Sujets wird es verwirrend, bei drei und mehr unmöglich!“
Es gehe darum, dass das Kind geistig woanders sei, nicht auf dem Zahnarzt-Stuhl. Und das würde durch diese suggestive Form der Hypnose erreicht.
„Oft funktioniert diese Technik so gut, dass die Kinder trotz fehlender Betäubung keinerlei Schmerzen bei der Behandlung verspüren“, berichtet Jörn Haase.
„Wenn Kinder außergewöhnlich panisch sind, und sich durch nichts und niemanden ablenken lassen, funktioniert es manchmal auch nicht. Man muss es ausprobieren“.
Ob es funktioniert oder nicht, sieht Dr. Haase an den Augen, am Gesicht und an der ganzen Körperspannung des Kindes.
Wenn die Ablenkung durch Vögelchen und Zauberbeutel greift, sind Kinder in ihrer eigenen Welt – wie beim vertieften Spielen.
Und dann kann sie so etwas Langweiliges wie eine Zahnarzt-Behandlung da auch nicht mehr rausholen.. !
Weitere Adressen, die zahnärztliche Hypnose anbieten, finden sich bei der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose e.V. unter www.dgzh.de