So kommt „Bio“ auf den Tisch

Der Landkreis Würzburg ist seit 2021 Öko-Modellregion

0

Alle 52 Gemeinden des Landkreises Würzburg gehören seit 2021 dem Projekt „Öko-Modellregion“ an. Hier sind etliche Landwirt:innen und Initiativen engagiert, die sich in der Region für den Bio-Landbau und für Bio-Lebensmittel einsetzen. Noch gibt es keine Übersicht zu allen Produkten, die in der Region erhältlich sind. Eigentlich war geplant gewesen, dies im Frühjahr durch eine Umfrage herauszufinden. Doch krisenbedingt gab es nur wenige Bio-Landwirt:innen, die hierfür die Zeit erübrigen konnten. Am vollständigsten findet man das Angebot im „Einkaufsführer Stadt.Land.Wü“, erklärt Janina Herrmann, Projektmanagerin der Öko-Modellregion im Würzburger Landratsamt. Die Broschüre kann im Internet heruntergeladen werden. Eine Aktualisierung ist noch in diesem Jahr geplant.

Der Einkaufsführer listet eine große Zahl von Verkaufsstellen in Stadt und Landkreis mit regionalen, fair gehandelten oder biologischen Lebensmitteln auf. Als Beispiel zu nennen wären die „Bäckerei Kachel“ in Altertheim, Obstbau Göbel in Bergtheim, „Kartoffel Lesch“ in Gaukönigshofen oder der Biohof der Familie Rappelt-Fiederling in Helmstadt. Dies allerdings kann laut Herrmann nur eine winzige Auswahl darstellen, schließlich gibt es in der Modellregion nahezu 140 Betriebe, die Öko-Landbau betreiben. Das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent an der gesamten Landwirtschaft in der Region. Der regionale Schwerpunkt liege auf dem Ackerbau: „Also auf Getreide, vor allem auf Weizen und Dinkel, auf Hülsenfrüchten wie Soja, vereinzelten Exoten wie Kichererbsen oder Kidneybohnen sowie auf vergessenen Kulturen wie Linsen.“ Etliche Öko-Gemüseanbauer:innen produzieren Kartoffeln, Kürbisse, Zwiebeln und Karotten: „Hier liegt der Schwerpunkt im Norden von Würzburg.“ Im Einkaufsführer seien laut Janina Herrmann viele Hofläden und Direktvermarkter aufgelistet. Zu empfehlen sei darüber hinaus der Markt am Bürgerbräu-Gelände.

In und um die Stadt Würzburg gibt es inzwischen auch mehrere Naturkost- und Bio-Läden mit regionalem Angebot. Die Projektmanagerin verweist auf den Grombühler Bio-Laden „Vom Land“, den „Unverpackt“-Laden in Würzburg, den „Bioladen Ursprung“ in Höchberg sowie Denns Biomarkt in der Würzburger Juliuspromenade: „Hier werden Eier der Familie Dengel aus Neubrunn angeboten.“ Der älteste Naturkostladen in Würzburg ist „Lollo Rosso“ (22 Jahre). Im Bio-Supermarkt in der Raiffeisenstraße gibt es etwa Apfelsaft von mainfränkischen Streuobstwiesen oder Bio-Backwaren der Vollkornbäckerei Köhler. Hermann macht zudem auf die Initiative „Solidarische Landwirtschaft Würzburg“ (SoLaWü) aufmerksam. Die Mitglieder erhalten ein wöchentliches Päckchen mit Bio-Gemüse der Familie Kraus-Egbers aus Oberaltertheim sowie mit Streuobstprodukten der Main-Streuobst-Bienen eG aus Margetshöchheim. SoLaWü ist ein Projekt der Würzburger Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft, die sich für Umweltschutz und eine nachhaltige Landwirtschaft in der Region einsetzt. Die Gemeinschaft betreibt einen Laden für Mitglieder in der Würzburger Annastraße.

In der Region haben inzwischen auch viele Winzer:innen laut Herrmann auf „Bio“ umgestellt. Die Projektmanagerin führt als Beispiele das Demeter-Weingut Deppisch aus Theilheim, Bio-Winzer Wolfgang Betz aus Frickenhausen, das Weingut Franziska Schömig aus Rimpar sowie das Würzburger Weingut am Stein an. Wer beim Kauf von Pflanzen und Schnittblumen sowie rund um den eigenen Garten die Grundgedanken des nachhaltigen Einkaufens beherzigen möchte, wird wiederum im Einkaufsführer fündig. Bio-Saatgut gibt es zum Beispiel von Gaby Krautkrämer aus Frickenhausen am Main. Die „Blumenwerkstatt Rippel“ aus Uettingen bietet fair gehandelte Rosen an. Die bekommt man außerdem im Würzburger Blumenhaus Nagengast.

Einkaufsführer regional-fair.bio für die Region Würzburg unter folgendem Link

Share.