Rotes Gold aus Würzburgs „Nahem Osten“

Safran gilt seit Jahrtausenden als Heilmittel. Das kostbare Schwertliliengewächs gedeiht mittlerweile auch prächtig in Franken

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„90 Prozent des Safran-Anbaus findet im Iran statt“, erklärt Katharina Apfelbacher. Kann das in unseren Gefilden funktionieren? Ja, weiß sie mittlerweile aus Erfahrung. Auf einem Drei-Generationen-Bauernhof, dem Ströhlershof in Erlach, betreibt sie seit 2018 die Sonderkultur Safran in biologischem Anbau. Zum Safran kam die dreifache Mutter über Umwege, wie sie erzählt. Die gelernte Landwirtin wollte sich im elterlichen Hof einbringen, aber mit einer eigenen „Nische“. Ein Artikel über Safran gab schließlich den Anstoß. „Die Kultivierung hat sofort funktioniert“, erzählt Apfelbacher. Die Bedingungen in Würzburgs „Nahem Osten“ seien ideal. Der durchlässige, sandige Boden und das in der Region vorherrschende Klima – heiß und trocken im Sommer – lassen das mit dem Frühlingskrokus verwandte Gewächs prächtig gedeihen. „In Deutschland gibt es nur eine Handvoll Safran-Bauern“, sagt die junge Frau, die den Crocus Sativus auf einer Fläche von etwa 1.300 Quadratmetern kultiviert.

„Mit dem nötigen Knowhow ist der Anbau hierzulande gut machbar. Doch Kultivierung und Weiterverarbeitung sind reine Handarbeit. Das lässt sich nicht mechanisch oder maschinell erledigen“, erklärt Apfelbacher. Der Ertrag sei gering. Sie rechnet vor: „Für ein Kilogramm Gewürz sind rund 250.000 Blüten nötig.“ Das klingt immens, erklärt sich aber schnell, wenn man bedenkt, dass die Narben durch das Zupfen und Trocknen gut vier Fünftel ihres Gewichtes verlieren. Das alles rechtfertigt am Ende auch den hohen Preis. Trotz allem lohnt der Einsatz. Und das nicht nur, um einfallsreiche Gerichte zu toppen, wie das Sternekoch Bernhard Reiser, der Safran vom Ströhlershof bezieht, tut.

Das rote Gold sei nicht nur würzige Beigabe, es sei zudem der Gesundheit zuträglich, bestätigt Heilpraktiker Bernhard Späth aus Lohr am Main. „Aufgrund seiner Inhaltsstoffe gilt er seit Jahrtausenden als Heilmittel. Besonders in Indien und in den asiatischen Ländern. Vornehmlich in der ayurvedischen und chinesischen Heilkunde wird Safran für Heilzwecke eingesetzt.“ Die Stempelfäden, so der Experte, würden wichtige B-Vitamine, ätherische Öle und eine Menge Carotin (Provitamin A) enthalten. „Safran findet Anwendung als entzündungshemmendes, schmerzstillendes, durchblutungs- und verdauungsförderndes, krampflösendes und nervenstärkendes Mittel.“ Aufgrund seiner Eigenschaften könne der Safran etwa bei Depressionen, ­Augenleiden, ­Magen- und Leberbeschwerden (durch die enthaltenen Bitterstoffe), Demenzerkrankungen, Tumorbildungen und Potenzstörungen hilfreich sein. Auch das prämenstruelle Syndrom könne günstig beeinflusst werden. „Auch bei entzündetem Zahnfleisch kann das Safranpulver Abhilfe schaffen, wenn es sanft auf die betroffenen Stellen einmassiert wird.“

Den fränkischen Safran kann man direkt bei Katharina Apfelbacher bestellen. Man trifft sie aber auch auf diversen Märkten. Zum Beispiel jeden ersten Samstag im Monat auf dem Würzburger Bauernmarkt auf dem Bürgerbräugelände,
www.franken-safran.de,
www.heilpraktiker-lohr.de

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