Mitbegründer der Zelltheorie

Universalgelehrter Rudolf Virchow starb vor 120 Jahren

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Würzburg hat im Laufe seiner Geschichte viele renommierte Wissenschaftler:innen beherbergt. Mit zu den bedeutendsten gehört Rudolf Virchow, der am 5. September vor 120 Jahren starb. Virchow war jedoch nicht nur Forscher: Als liberaler Politiker begehrte er gegen gesellschaftliche Missstände auf. Weil er sich 1848 an der Märzrevolution beteiligt hatte, musste er Berlin verlassen. Daraufhin kam er nach Würzburg, wo heute das Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität an ihn erinnert.

Virchow engagierte sich zudem für die jüdische Bevölkerung, und damit gehörte er zu jenen Wissenschaftler:innen, die in der NS-Zeit diffamiert wurden. Im Deutschen Reichstag setzte er sich für eine medizinische Grundversorgung der Bevölkerung ein. In Würzburg lehrte er bis 1856. Als zweiter Amtsinhaber leitete er das Pathologische Institut, das im Gartenpavillon des Juliusspitals untergebracht war. Zu Virchows Zeit kursierte noch die feste Überzeugung, dass Krankheiten auf einer Störung des „Säftesystems“ beruhen. Damit brach der Pathologe. In Würzburg gelangte er zu der Erkenntnis „omnis cellula e cellula“ („jede Zelle entsteht aus einer Zelle“): Daraus abgeleitet, weiß man seitdem, dass alle Krankheitszustände auf krankhafte Veränderungen der Körperzellen zurückgeführt werden können. Er gilt als Mitbegründer der Zelltheorie.

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