Mental-Health-Crisis

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Die Klimakrise habe vielschichtige Folgen für die Gesundheit, sagte Dr. Julian Weilbacher, Arzt  für Psychosomatik und Psychotherapie aus dem Main-Taunus-Kreis im Oktober 2022 bei den Kissinger Gesundheitstagen. Es stiegen insgesamt die Belastungen: „Hier spielen Unsicherheitserleben, Ängste und Hoffnungslosigkeit bezüglich der eigenen Zukunft eine große Rolle.“ Psychische Krankheiten wie Depressionen würden verstärkt, so das Mitglied der „Allianz Klimawandel und Gesundheit.“ Menschen, die sich aktiv für eine Transformation einsetzen, seien oft besonders stark psychisch belastet. „Die eigenen Anstrengungen, einen Wandel zu bewirken, verlaufen häufig zäh bis frustrierend, was eine große Herausforderung für das eigene Wirksamkeitserleben darstellt“, erläutert der Arzt. Es sei zu konstatieren, dass „wir uns mindestens am Anfang einer Krise der psychischen Gesundheit“ befinden. Immer mehr Expert:innen warnten vor einer „Mental-Health-Crisis“ im Zusammenhang mit der zunehmenden Erderwärmung: „Dieser Entwicklung steht ein Gesundheitssystem gegenüber, das darauf nicht vorbereitet ist.“ In der eigenen Praxis hört Dr. Weilbacher oft von zwischenmenschlichen Konflikten und Unverständnis. „Dies betrifft Menschen, die sich für einen Wandel einsetzen und nicht verstehen können, wie dies nicht für alle die höchste Priorität einnehmen kann“, erläutert er. Dies wieder führe zu ausgeprägtem Hilflosigkeitserleben: „Und begünstigt Erschöpfungsproblematiken.“

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