Hohe Anerkennung für den scheidenden Ärztlichen Direktor des Uniklinikums Würzburg

Prof. Christoph Reiners geht zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand.

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Viele Wegegefährten sowie Prominente aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen an der feierlichen Verabschiedung von Prof. Christoph Reiners als Ärztlichem Direktor des Uniklinikums Würzburg teil. Foto: Uniklinikum Würzburg

Viele Wegegefährten sowie Prominente aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen an der feierlichen Verabschiedung von Prof. Christoph Reiners als Ärztlichem Direktor des Uniklinikums Würzburg teil.
Foto: Uniklinikum Würzburg

Prof. Christoph Reiners, der langjährige Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Würzburg, geht zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Am 11. Dezember wurde er feierlich verabschiedet.

Rund 260 geladene Gäste füllten bei der Abschiedsfeier von Prof. Christoph Reiners am 11. Dezember dieses Jahres den Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). 15 Jahre lang gehörte er als Ärztlicher Direktor (ÄD) dem Vorstand des UKW an – davon die letzten fünf Jahre hauptamtlich. Nun geht der 69-Jährige Ende Dezember dieses Jahres in den Ruhestand. Im etwa zweieinhalbstündigen, offiziellen Part seiner Verabschiedung nutzten viele prominente Redner die Gelegenheit, dem baldigen Pensionär ihren Respekt und Dank für seine Leistungen sowie ihre guten Wünsche für die Zukunft auszudrücken.

15 goldene Jahre mit großen Projekten
So bezeichnete Prof. Matthias Frosch, als Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg UKW-Vorstandskollege von Prof. Reiners, dessen Amtszeit als „goldene Jahre“. Als Belege dafür führte er unter anderem die großen strukturellen Projekte an, die in dieser Zeit in der Würzburger Universitätsmedizin Realität wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Inbetriebnahme der Zentren für Operative Medizin (ZOM) und Innere Medizin (ZIM), der großangelegte Umbau der Zahnklinik sowie der Bau des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz. Weitere zukünftige Bauvorhaben wurden während Reiners‘ Amtszeit auf den Weg gebracht, wie die Neubauten der Kopfklinik, der Klinik für Strahlentherapie und des Mutter-Kind-Zentrums.

Darüber hinaus wurden vielfältige Kooperationsprojekte verwirklicht, darunter die Gründung der Zentren für Psychische Gesundheit, für Zahn-, Mund- und Kiefer-Gesundheit sowie für Radiologie. Hinzu kommt die Etablierung von Einrichtungen mit externen Kooperationspartnern wie das Comprehensive Cancer Center Mainfranken, die Interdisziplinäre Biomaterial- und Datenbank Würzburg, das Transit Stroke Telemedizinnetzwerk für Nordwest-Bayern sowie das Zentrum für Seltene Erkrankungen – Referenzzentrum Nordbayern.

Übergabe eine wirtschaftlich kerngesunden Klinikums
Dafür, dass die zurückliegenden 15 Jahre „golden“ warten, spricht laut Prof. Frosch auch, dass das Klinikum wirtschaftlich „kerngesund“ sei. Der Dekan unterstrich in seiner Rede ferner, dass es Prof. Reiners gelungen sei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Uniklinikums auf allen Ebenen so zu motivieren, dass die Erfolge der letzten Jahre überhaupt erst möglich wurden.

Würzburger Universitätsmedizin freundlich und zielorientiert vorangebracht
Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle lobte in seinem Grußwort die stets freundliche und in der Sache zielorientierten Art, mit der scheidende ÄD viel für die Würzburger Universitätsmedizin erreicht habe. Außerdem dankte Spaenle Christoph Reiners für dessen Bereitschaft, in Zukunft beim Aufbau des Zentrums.Digitalisierung.Bayern (ZD.B) als Sprecher Wissenschaft der Themenplattform Digitale Gesundheit/Medizin zur Verfügung zu stehen.

International anerkannter Experte für Nuklearmedizin und Strahlenschutz
Prof. Alfred Forchel, der Präsident der Würzburger Universität, übernahm beim Festakt die umfangreiche Aufgabe, einen Überblick über Prof. Reiners‘ Werdegang, seine vielfältigen beruflichen und humanitären Leistungen sowie zahlreichen Auszeichnungen und Preise zu geben. Der gebürtige Mönchengladbacher gilt als einer der führenden deutschen Mediziner im Bereich des Medizinischen Strahlenschutzes.

Weltweit sind seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Schilddrüse hoch anerkannt, vor allem hinsichtlich der Strahlenempfindlichkeit, der Erkrankungen durch ionisierende Strahlen und ihrer Therapie bei Kindern und Jugendlichen.

Zwischen 1994 und 2010 führte er als Direktor die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKW. Diese wurde unter seiner Leitung im Jahr 2009 zum Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Netzwerk Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network (REMPAN). Seitdem ist das Würzburger Uniklinikum das offizielle deutsche Kollaborationszentrum für medizinische Vorsorge und Hilfe bei Strahlenunfällen. Prof. Reiners wird dieses Zentrum mit tatkräftiger Unterstützung einer engagierten Kollegin noch bis zum Jahr 2017 weiter leiten.

Im Verband der Uniklinika Deutschlands hoch engagiert
Hohes Engagement setzte Prof. Reiners auch in die Arbeit des Verbands der Uniklinika Deutschlands (VUD), dessen Vorstand er von 2013 bis 2015 angehörte. Auf der Abschiedsfeier bezeichnete Ralf Heyder, Generalsekretär des VUD, den Geehrten als „Glücksgriff“ für den Verband – nicht zuletzt wegen des Know-hows, das der EDV-Experte Reiners in dem letzten drei Jahren als Vorsitzender des IT-Ausschusses einbringen konnte.

Leistungsträger in der Region Mainfranken
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt illustrierte in seiner Ansprache, dass es Prof. Reiners und seinen Vorstandskollegen gelungen sei, durch organisatorische Verbesserungen und Arbeitsverdichtungen für die Beschäftigten auch in den zurückliegenden wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten ohne Personalabbau einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen. Der Kommunalpolitiker unterstrich die Bedeutung des Klinikums als einziges Krankenhaus der Maximalversorgung im weiten Umkreis um Würzburg und als größter Arbeitgeber der Stadt. „Und Prof. Reiners als Ärztlicher Direktor hat sich außerordentlich um die Region Mainfranken und die Menschen in der Region verdient gemacht“, betonte Schuchardt.

Unterstützer des Ehrenamts
Auf Wunsch von Prof. Reiners widmete Oliver Jörg seinen Festvortrag dem Thema „Ehrenamt“. Der Bayerische Landtagsabgeordnete machte deutlich, dass ein Krankenhaus zwar viele Profis brauche, aber dennoch dringend auf die Arbeit von Ehrenamtlichen angewiesen sei. „Prof. Reiners hatte stets ein offenes Ohr für Ehrenamtliche und unterstützte tatkräftig die entsprechende Initiativen“, lobte Oliver Jörg.

Mit offenem Ohr und für Interessenausgleich
Auch in den anschließenden Dankesworten von Anja Simon, der Kaufmännische Direktorin des UKW, von Pflegedirektor Günter Leimberger und von Christian Huß, dem Vorsitzenden des Personalrates des Klinikums, wurde deutlich, dass ein „offenes Ohr“ für vielfältige Belange und das Bemühen um einen allseitigen Interessenausgleich zu den Grundzügen von Prof. Reiners‘ Führungsstil gehörten.

Reiners: Erfolge sind Mannschaftsleistungen
Der Geehrte selbst zeigt sich in seiner Ansprache gewohnt bescheiden. Für ihn sind die in den letzten Jahren am UKW erzielten Erfolge immer Mannschaftsleistungen gewesen, die er mit dem Fußball verglich. Reiners: „Ob Vorstand oder Mitarbeiter – jedes Teammitglied muss für Siege Höchstleistung erbringen.“ Gemäß der Fußball-Metapher ist für Prof. Reiners die Übergabe des Direktorpostens an seinen Nachfolger auch keine Stabsübergabe, sondern ein Passspiel.

Nachfolger: Prof. Georg Ertl
Dieser Pass geht zu Prof. Georg Ertl. Der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des UKW wird zum 1. Januar 2016 die Aufgaben des Ärztlichen Direktors des Würzburger Uniklinikums übernehmen. Bei der Abschiedsfeier bedankte sich Prof. Ertl bei seinem Vorgänger für die äußerst strukturierte Amtsübergabe und drückte seinen Respekt für dessen Leistungen aus: „Es bedarf keines Aufbruchs, sondern einer Kontinuität der guten Führung“.

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